Strompreise: Mehrkosten für Strom trotz günstigerem Ökostrom

Der Ausbau der Produktionskapazitäten für Strom aus Erneuerbaren Energien schreitet in rasantem Tempo voran. Doch wider Erwarten bewirkt eine größere Menge an eingespeistem Ökostrom keine positiven Effekte in Gestalt sinkender Strompreise. Die derzeitige gesetzliche Regulierung durch das EEG bewirkt vielmehr bei sinkendem Preis für Strom aus Erneuerbaren Energien eine Erhöhung der Öko-Umlage, die bei jedem Stromabnehmer auf den Strompreis aufgeschlagen wird. Der Aufbau regenerativer Stromerzeugung in Deutschland ging in den vergangen Jahren rasch vonstatten. Mittlerweile liegt der Anteil von Ökostrom an der deutschen Gesamtproduktion von Strom bei über 20 %. Ermöglicht wurde dieses schnelle Wachstum durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das mit einer Ökoumlage auf den Strompreis Mittel generiert, um den Ausbau von Ökostromanlagen zu fördern. Doch der Effekt sinkender Preise an der Strombörse aufgrund vermehrten Angebots, wirkt sich nach derzeitigem Stand paradoxerweise in Gestalt höherer Strompreise aus.

Öko-Umlage steigt bei sinkendem Börsenpreis

Die Höhe der Umlage zur Förderung des Ausbaus Erneuerbarer Energien bestimmt sich nämlich über die Differenz zwischen der gesetzlich festgelegten Einspeisevergütung und dem erzielten Preis an der Strombörse in Leipzig. Da die Umlage von jedem Stromanbieter dem Preis aufzuschlagen ist, kann man sich einer solchen Erhöhung auch nicht durch einen Stromanbieterwechsel entziehen. Allerdings haben die Anbieter noch ausreichend Spielraum bei der Preisgestaltung, wie ein Stromvergleich verdeutlicht. Bild: Alte Börse Leipzig von Dolax, bearbeitet von Tarifo.de – CC BY 2.0.