Energiewende: Keine Zunahme der Atomstromimporte
Kategorie: Strom
Nach Angaben des WWF importiert Deutschland seit dem Atom-Moratorium nicht mehr Atomstrom aus dem Ausland. Durch einen baldigen Atomausstieg könnte der Wettbewerb auf dem Strommarkt belebt werden. Voraussetzung dafür ist der Ausbau von Ökostrom und die Schaffung politischer Anreize.
Berlin - Die Panikmache der Atomstrombefürworter über einen verstärkten Import von Atomstrom aus Ländern wie Frankreich ist unberechtigt. Zu diesem Entschluss kommt der WWF nach einer Analyse der deutschen Stromhandelsbilanz. Seit dem Herunterfahren älterer Atomkraftwerke Mitte März importierte die Bundesrepublik zwar zusätzlich etwa 2.000 Megawatt aus Tschechien und Frankreich, allerdings stammte dieser Strom nicht aus Kernkraftwerken. Aus den Produktionsdaten der ausländischen AKW sowie aus den beobachteten Preiseffekten auf dem Markt für Emissionshandel kann nach Meinung vom WWF geschlossen werden, dass fossile Kraftwerke die Strommengen erzeugt haben. Durch den CO2-Handel entstand dabei keine zusätzliche Umweltbelastung. Der Atomausstieg würde zudem nicht zu Stromversorgungslücken und drastischen Strompreiserhöhungen führen. Stattdessen könnte das Abschalten der AKW den Wettbewerb auf dem Strommarkt erhöhen. Zu diesem Schluss kommt auch das Bundeskartellamt.
