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Hypo Real Estate und ihre Bad Bank FMS - Milliardenverluste erwartet

Kategorie: Finanzen

Vor allem Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika haben sich nach der Finanzkrise seit dem Jahr 2007 vermehrt das Finanzierungsmodell der so genannten Bad Bank  zunutze gemacht, mithilfe derer Ausfallrisiken auf Dritte übertragen werden. Auch für die damals mehr als angeschlagene Hypo Real Estate wurde auf eine solche Abwicklungsbank zurückgegriffen - welche jedoch einem Bericht des Nachrichtenmagazins ‚Spiegel’ zufolge aktuell erste Milliardenverluste ankündigen musste.

Muss der Steuerzahler für Milliardenverluste der FMS aufkommen?

Von keinem Geringeren als einem Vorstandsmitglied der FMS wurde der enorme Fehlbetrag erwähnt - jedoch von Kollegen der Bad Bank sogleich wieder abgeschwächt: Noch stünden die endgültigen Bilanzsummen nicht fest. Um eine Insolvenz der HRE abzuwenden, wurde die FMS im Herbst des vergangenen Jahres mit Krediten und Aktien gefüllt. Doch zurzeit sieht es nicht danach aus, dass diese Überführungen die Rettung des Finanzinstitutes bedeuten. Vielmehr scheint es mehr als wahrscheinlich, dass der Bund als Haftender bald erneut zusätzliches Kapital zur Verfügung stellen muss. Inwieweit dies auch den Steuerzahler betrifft, wird sich in den kommenden Wochen im Detail zeigen, doch dass dieser bei einem Verlustausgleich seitens des Bundes zur Kasse gebeten wird, darüber herrscht kein Zweifel. Denn sind der knapp unter vier Milliarden liegende Eigenbetrag als auch die Summe für Kreditausfälle der Auffangbank aufgebraucht, muss der Staat übernehmen - und damit die Bundesbürger. Denn der Bund hat beim Vertragsschluss den Ausgleich von Verlusten bis zu einer Höhe von 173 Milliarden Euro zugesagt. Diese Staatshaftung könnte demnach für weitere Beträge sorgen, die seitens des Steuerzahlers zugunsten der FMS und damit der Hypo Real Estate aufgewendet werden müssen. Der Plan, durch die Abwicklungsanstalt die HRE von Altlasten zu befreien und ihr dadurch einen erfolgreichen Neustart zu ebnen, scheint also zumindest bislang nicht aufgegangen. Auf zehn Jahre war die Zusammenarbeit ausgelegt: Es wird sich zeigen, was bereits in den nächsten Monaten an weiteren Hiobsbotschaften über die Hypo Real Estate an die Öffentlichkeit dringt.

Hypo Real Estate und FMS im Visier Brüssels

Doch auch über die Landesgrenzen hinaus erregt der Fall Aufsehen. Denn Brüssel unterstellt Bewertungsunterschiede von Anleihen anderer EU-Mitgliedsstaaten. Diese seien in der Bilanz der FMS als zu hoch ausgewiesen und darüber hinaus nicht vor dem Transfer abgeschrieben worden. Somit steht die FMS auch hier im Kreuzfeuer und sieht sich einer Wiedergutmachung des unzulässig erlangten Wettbewerbsvorteils ausgesetzt.

Bild: What we lost .... von Kash_if, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.