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Strompreise sinken 2015 erstmals seit 14 Jahren

Kategorie: Strom

Ganze 14 Jahre lang sind die durchschnittlichen Strompreise für Verbraucher in Deutschland immer weiter angestiegen. Im kommenden Jahr können Kunden nun erstmals wieder von sinkenden Energiekosten profitieren: Viele Stromanbieter haben angekündigt, die Strompreise zum ersten Januar 2015 zu senken. Durchschnittlich 30 Euro können Familien so im Jahr einsparen. Verbraucherschützer kritisieren aber, dass längst nicht alle Stromversorger die gesunkenen Beschaffungskosten an ihre Kunden weitergeben. Zudem würden die angekündigten Strompreissenkungen noch viel zu gering ausfallen.

Strompreise sinken 2015 erstmals seit 14 Jahren my power bill

Strompreissenkungen nur bei einem Viertel der Grundversorger

Nach Angaben verschiedener Energieportale haben rund 200 Stromanbieter fristgemäß zum 20. November – sechs Wochen vor Inkrafttreten der Preisanpassungen – Strompreissenkungen zum Jahreswechsel angekündigt. Im Durchschnitt sollen die Preise um 2,4 Prozent fallen, was bei einem derzeitigen Verbrauchspreis von durchschnittlich 29 Cent pro Kilowattstunde in der Grundversorgung einer Ersparnis von rund 30 bis 35 Euro jährlich für eine vierköpfige Familie entspricht. Auch etablierte Unternehmen wie die Stadtwerke München, EnBW oder Mainova sind unter den Stromversorgern, deren Kunden im kommenden Jahr von geringeren Strompreisen profitieren können. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) begrüßt die Strompreissenkungen als „Trendwende“, kritisiert jedoch auch, dass bisher zu wenige Anbieter gesunkene Beschaffungskosten an ihre Kunden weitergegeben hätten. So hat bislang gerade einmal ein Viertel aller bundesweit aktiven Grundversorger, rund 200 von 850, Preissenkungen angekündigt. Insbesondere die großen vier Marktführer E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW zeigen sich bedeckt. So teilte ein RWE-Sprecher auf Nachfrage mit, noch am rechnen zu sein, E.ON gab bekannt, den Strompreis „stabil“ zu halten und Vattenfall teilte mit, dass über den Strompreis „noch nicht entschieden“ sei. Von den vier führenden Stromversorgern der Bundesrepublik hat bislang lediglich EnBW Strompreissenkungen angekündigt – in Höhe von bescheidenen 1,4 Prozent.

Zu geringe Strompreissenkungen seien eine „Dreistigkeit“ der Anbieter

Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert dieses Verhalten der Stromversorger scharf. Zum einen sind die Börsenstrompreise am Spotmarkt in den vergangenen zwei Jahren von über 50 Euro auf mittlerweile nur noch 32 Euro pro Megawattstunde gefallen. Zum anderen sinken zum kommenden Jahr erstmals auch staatlich bestimmte Abgaben und Umlagen, wie die Ökostrom-Umlage. Nach Berechnungen des Energieberatungsunternehmens ISPEX geht die Summe aller staatlich bestimmten Abgaben und Umlagen inklusive Steuern zum ersten Januar 2015 von 10,17 Cent auf 9,46 Cent pro Kilowattstunde zurück. Laut Verbraucherzentrale NRW müssten Stromversorger zumindest die gesunkenen Börsenstrompreise an ihre Kunden weitergeben, was seit 2010 mehr als zwei Cent pro Kilowattstunde entspräche. Eine Reduzierung der Preise um die bislang angekündigten durchschnittlich 2,4 Prozent entspräche laut Verivox aber einer Entlastung von gerade einmal 0,7 Cent pro Kilowattstunde. Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW, nennt die viel zu geringen Strompreissenkungen der meisten Stromversorger eine „Dreistigkeit, die Verbraucher konsequent mit einem Anbieterwechsel quittieren sollten“. Bild: my power bill von Brendan Wood, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de