Strompreise könnten 2015 infolge geringerer EEG-Umlage sinken

Unter anderem aufgrund einer stetigen Erhöhung von staatlichen Abgaben und Umlagen sind die Strompreise in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2004 kostete Strom in der Grundversorgung durchschnittlich 17,96 Cent pro Kilowattstunde (kWh). 2014 mussten Privatpersonen durchschnittlich 29,13 Cent pro kWh beim Grundversorger bezahlen. Im kommenden Jahr könnte dieser Trend jedoch zu Ende sein - sofern die Stromanbieter die sinkenden Stromkosten an ihre Kunden weitergeben.

Strompreise könnten 2015 infolge geringerer EEG-Umlage sinken

Ökostrom-Umlage könnte 2015 um 0,2 Cent sinken

Durch die EEG-Umlage wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien gefördert. In den letzten Jahren ist diese Ökostrom-Umlage, unter anderem wegen der Energiewende, stark angestiegen. 2004 betrug die Umlage noch 0,51 Cent auf jede kWh Strom. 2014 sind es 6,24 Cent - mehr als das Zwölffache innerhalb von 10 Jahren. Berechnungen des Berliner Think Tank Agora Energiewende zufolge könnte die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr erstmals seit deren Einführung sinken. Der Think Tank hat errechnet, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr um 0,2 Cent sinken könnte. Zudem könnte es sein, dass die Strompreise aufgrund der Entwicklung der Börsenstrompreise sinken. Durch die zunehmende Ökostrom-Produktion sinken die Preise an der Strombörse seit langem. Der Preisrückgang auf dem Parkett in Leipzig ist bislang jedoch noch nicht bei den Endverbrauchern angekommen, da die steigende EEG-Umlange den Rückgang der Börsenstrompreise stets überdeckte. Dies könnte sich im kommenden Jahr ändern, ein spürbarer Rückgang der Strompreise könnte die Folge sein, zumindest bei einigen Stromanbietern.

Stromversorger könnten sinkenden Stromkosten einbehalten

Selbst wenn Strom im kommenden Jahr günstiger wird, heißt das noch lange nicht, dass die Strompreise generell sinken werden. In der Vergangenheit haben viele Stromversorger zwar meist steigende Kosten an ihre Kunden weitergegeben, sinkende Kosten jedoch nicht oder nicht im selben Umfang. Für Verbraucher könnte es deshalb sinnvoll sein im kommenden Jahr die Strompreise verschiedener Versorger zu vergleichen - selbst dann, wenn ihr derzeitiger Versorger die Preise nicht anhebt. Bild: IMGP8203 von mattbuck4950, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de.