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Strompreise in der Grundversorgung laut Greenpeace künstlich erhöht

Kategorie: Strom

Die Insolvenzen von FlexStrom und TelDaFax haben eines deutlich gemacht: Kein Stromverbraucher, der seine Rechnungen gewissenhaft zahlt, muss Angst davor haben, eines Tages im Dunkeln zu sitzen. Sollte ein alternativer Stromanbieter nicht mehr dazu in der Lage sein, seine Kunden mit Strom zu versorgen, rutschen die Verbraucher automatisch in die Ersatzversorgung der regionalen Grundversorger. Diese Versorger, die gesetzlich zu einer lückenlosen Stromversorgung der Stromverbraucher in ihrem Versorgungsgebiet verpflichtet sind, werden nun von Greenpeace kritisiert. Die Umweltorganisation prangert die hohen Preise der Grundversorgungstarife an und sieht Kartellämter und die Politik in Überprüfungspflicht.

Strompreise in der Grundversorgung laut Greenpeace künstlich erhöht Angra 3/Greenpeace

Sinkende Strompreise würden nicht an Verbraucher weitergegeben

Bundesweit sind mittlerweile über 1000 Energieunternehmen als Stromanbieter tätig. Rund 800 dieser Stromanbieter sind Grundversorger in bestimmten Regionen Deutschlands. Trotz des reichlichen Angebots an verschiedenen Stromanbietern und unterschiedlichen Stromtarifen, befinden sich rund 40 Prozent der Stromverbraucher noch immer in der Grundversorgung, haben also bislang weder den Stromversorger noch den Tarif gewechselt. Dabei raten Verbraucherschützer seit längerer Zeit dazu, Stromtarife zu vergleichen und in einen günstigeren Tarif beim Grundversorger oder zu einem alternativen Stromanbieter zu wechseln, da die Strompreise in der Grundversorgung vergleichsweise hoch sind. Die vergleichsweise hohen Preise bei den Grundversorgungstarifen werden von der Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert. Die Umweltschützer werfen den Grundversorgern vor, die Strompreise in den Basistarifen missbräuchlich zu überteuern und sinkende Großhandelspreise nicht an die Stromverbraucher weiterzugeben. Angaben des Beratungsunternehmens Energy Brainpool zufolge hätten die Grundversorger ihre Gewinne seit 2009 um über 70 Prozent steigern können, während die Gewinne alternativer Stromanbieter deutlich zurückgegangen wären. Aufgrund dessen hat Greenpeace nun bei den 16 Landeskartellämtern Deutschlands eine Überprüfung der Grundversorgungstarife beantragt und die Politik dazu aufgefordert, die Tarife der Grundversorger zukünftig staatlich genehmigen zu lassen.

Stadtwerke weisen Vorwürfe von Greenpeace zurück

Der Stadtwerke-Verband kommunaler Unternehmen (VKU), sowie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kritisieren solche Vorschläge, die auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück vergangene Woche gemacht hatte. Laut VKU hätten die Grundversorger jede Menge Gründe, aufgrund höherer Kosten auch höhere Preise von ihren Kunden zu verlangen, als alternative Stromanbieter. Zudem stünde es den Kunden der Grundversorger frei, mit einer Kündigungsfrist von nur zwei Wochen das Vertragsverhältnis zu beenden und in einen günstigeren Stromtarif zu wechseln. Nahezu alle Kunden hätten die Möglichkeit, in einen günstigeren Tarif zu wechseln und wären nicht gezwungen, in den Grundversorgungstarifen zu bleiben, so der BDEW. Bild: Angra 3/Greenpeace von Alex Carvalho, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de