Energiewende Deutschlands laut IEA „ehrgeizig, aber machbar“

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am 24. Mai ihren Prüfungsbericht über die Energiepolitik Deutschlands für das Jahr 2013 vorgestellt. In diesem bezeichnet die IEA die Energiewende Deutschlands als „machbar“, aber auch „ehrgeizig“. So stehe die Bundesregierung noch vor einer Vielzahl von Problemen, die es zu lösen gelte. Besonders kritisiert die IEA die hohen Strompreise und die ungleiche Verteilung derer, da Privatverbraucher den Großteil der Kosten und die Industrie nur einen geringeren Teil tragen müsse. Die Bundesregierung stünde nun vor der Herausforderung, die bestehenden Probleme zu lösen und dabei eine „Balance“ zwischen Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.

Anti Atomkraft Demo Aschaffenburg

Energieagentur zunächst skeptisch gegenüber Atomausstieg

Die Internationale Energieagentur besteht aus einem Zusammenschluss von 28 Industriestaaten und untersucht unter anderem die Entwicklung der weltweiten Energieversorgung. Der letzte Bericht der IEA über Deutschlands Energiepolitik erschien im Jahre 2007. In diesem kritisierte die IEA den Atomausstieg Deutschlands und forderte die Bundesregierung dazu auf, ihren Plan, die Kraftwerke vom Netz zu nehmen, noch einmal zu überdenken, da sie die Versorgungssicherheit gefährdet sah. Diese Kritik nahm die Bundesregierung ernst – und entschied sich 2010 für eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke. Nach dem Atomreaktorunfall in Fukushima im März 2011 wurde der Kurs jedoch noch einmal geändert, und die Abschaltung aller Atomkraftwerke bis zum Jahre 2022 beschlossen. Diesen Weg kritisierte die IEA und mahnte vor möglichen Folgen, wie europaweit steigenden Strompreisen.

Lob für „ehrgeizige Ökostromziele“ und „beachtliche Vorteile“ der Energiewende

In ihrem aktuellen Bericht über die Energiepolitik Deutschlands wird zwar noch immer Kritik laut, in erster Linie aber lobt die Internationale Energieagentur den Atomausstieg Deutschlands und dessen positive Auswirkungen. So würde die Energiewende langfristig „beachtliche Vorteile“ mit sich bringen. Vor allem die „ehrgeizigen Ökostromziele“ sowie Pläne zur „Senkung des Energieverbrauchs“ wurden als positiv bezeichnet. Handlungsbedarf sieht die IEA derzeit primär bei der ungerechten Kostenverteilung der Energiewende zwischen Privatverbrauchern und Großindustrie. Vor allem die Befreiung vieler großer Unternehmen von der EEG-Umlage würde zu einer Belastung der Privatverbraucher werden, da die Kosten auf diese umgewälzt würden. Daher sollten die finanziellen Belastungen „so niedrig wie möglich“ gehalten werden, um sowohl Privatverbraucher zu entlasten, als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu bewahren. Bild: Anti Atomkraft Demo Aschaffenburg von Memkaos, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de