Strompreis-Explosion: Oettinger warnt vor EEG-Umlage von 9 Cent

EU-Energiekommissar Günther Oettinger warnte auf einer Energiekonferenz in Köln vor einer Strompreis-Explosion infolge des Ökostrom-Ausbaus in Deutschland. Der EU-Kommissar befürchtet, dass die Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) von derzeit knapp 3,6 pro Kilowattstunde (kWh) auf mehr als 9 Cent inklusive Mehrwertsteuer steigen könnte. Oettinger plädiert deshalb für eine Deckelung der Ökostromkosten.

Günther Oettinger, EU Commissioner for Energy von FriendsofEurope Der Energiekommissar erwartet, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf ungefähr 5 Cent pro kWh ansteigen wird. Die genaue Höhe wird Mitte Oktober feststehen. In den kommenden Jahren könnte die Ökostrom-Umlage dann 6 oder 7 Cent betragen. Rechnet man die Mehrwertsteuer mit ein, dann ist laut Oettinger sogar ein Anstieg auf mehr als 9 Cent möglich.

Stromkosten drohen aus dem Ruder zu laufen

Sollten die Ausgaben nicht gedeckelt werden, dann habe dies laut Oettinger drastische Folgen für die deutschen Stromverbraucher. Der rasante Ausbau der Erneuerbaren Energien solle deshalb gestoppt werden, sonst drohen die Stromkosten aus dem Ruder zu laufen: "Wir brauchen eine Geschwindigkeitsbegrenzung", so der EU-Kommissar auf der Konferenz. Die Kosten für die Energiewende werden von den privaten Haushalten und den meisten Firmen über den Strompreis getragen. Allein für energieintensive Großbetriebe gibt es Ausnahmeregelungen. Auch RWE-Chef Peter Terium warnte in Köln vor einer dramatischen Steigerung der EEG-Umlage. Terium erwartet, dass die Ökostrom-Umlage 2013 etwas stärker als bislang prognostiziert auf 5,3 bis 5,4 Cent je kWh anwachsen wird. Dies sei zu viel. Die hohen Ökostromkosten führen dem RWE-Chef zufolge dazu, dass "sich die öffentliche Meinung an diesem Punkt deutlich gegen die erneuerbaren Energien wenden dürfte." Bild: Günther Oettinger, EU Commissioner for Energy von FriendsofEurope, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de