Energieversorgung: Stadtwerke steigern ihre Marktanteile

Der Verband kommunaler Unternehmen hat eine Steigerung der Stromerzeugung für die regional agierenden Stadtwerke in den Bundesländern ermittelt. Die erhöhte Energieerzeugung wird im Zuge der Energiewende und ebenso gestiegenen Wettbewerbsmöglichkeiten gesehen. Die großen überregionalen Versorger büßen dabei Marktanteile ein.

Stadtwerke Heizkraft von Jens-Olaf Mit einem Anstieg von fast drei Prozent auf einen Marktanteil von 12,6 Prozent haben sich die deutschen Stadtwerke seit 2010 deutlich gegenüber den großen Energieversorger RWE, EnBW, E.On und Vattenfall verbessern können. Mit einer Kapazitätssteigerung um 28 Prozent auf 19.710 Megawatt wird der Wettbewerb unterstützt und die Ziele der kommunalen Versorger weiter vorangebracht, so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, der die aktuellen Zahlen in einer Mitgliederumfrage ermittelte.

Erhöhte Marktanteile für Stadtwerke bei der Energieversorgung

Bislang setzen die meisten Stadtwerke weniger auf Erneuerbare Energien, während der Ausbau von Solaranlagen und Windparks mit gut der Hälfte der Gesamtinvestitionen von 8,6 Milliarden Euro jedoch durchaus vorangetrieben wird. Derweil bieten Gas als Brückentechnologie und Kraft-Wärme-Kopplung die beiden erfolgreichen Konzepte der Stadtwerke. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen allerdings herkömmliche Kraftwerke die Versorgungssicherheit garantieren. Daher sind auch die sieben Mitglieder des Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr, die 2011 51 Prozent des fünftgrößten Energieunternehmens Steag mit Sitz in Essen kauften, mitverantwortlich für die Marktanteil-Steigerung: Die dreizehn größeren Kraftwerke des Versorgers liegen somit nicht mehr ausschließlich in privater Hand und mit ihnen können die Stadtwerke auch mögliche Engpässe bei der Einspeisung Erneuerbarer Energien ausgleichen.

Entscheidung für Stromkunden: Konditionen im Strompreisvergleich abwägen

Die kommunalen Stadtwerke haben sich 2020 als Ziel gesetzt, ihren Marktanteil zu verdoppeln. Dafür soll auch die Leistung durch Erneuerbare Energien, die bis dato etwa zehn Prozent ausmachen, gesteigert werden. Die Eigenproduktion liegt momentan bei 63 Prozent für die Kraft-Wärme-Kopplung und bei 70 Prozent für konventionelle Energieträger wie Steinkohle. Der Verband kommunaler Unternehmen setzt sich daher für ordnungspolitische Rahmenbedingungen ein, die es den Stadtwerken erlauben würden, auf dem Energiemarkt auch mit Erneuerbaren Energien zu bestehen. Stromkunden müssen in dieser Diskussion verschiedene Faktoren abwägen: Die Unterstützung regionaler Unternehmen, günstige Stromkosten, die Förderung von Ökostrom und andere Konditionen müssen abgewogen werden – in einem Strompreisvergleich kann man sich über die passenden Anbieter informieren und die nötigen Entscheidungen für einen möglichen Anbieterwechsel treffen. Bild: Stadtwerke Heizkraft von Jens-Olaf, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.