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Deutschland bleibt Spitzenreiter in Sachen Strompreise

Kategorie: Strom

Wechsel zu günstigen Anbieter lohnt sich weiter

Deutsche Stromkunden zahlen inzwischen die höchsten Strompreise in Europa. Die Bundesnetzagentur nennt 2020 in ihrem Monitoringbericht einen durchschnittlichen Strompreis von gut 32 Cent pro Kilowattstunde. In diesem Jahr, 2021, ist das Kostenniveau weiter gestiegen. Nach jüngsten Analysen zahlen die Verbraucher im Mai 2021 einen durchschnittlichen Grundversorger-Strompreis von fast 35 Cent pro Kilowattstunde. Durch den Wechsel zu einem günstigen Anbieter lässt sich der Kilowattstundenpreis im bundesweiten Schnitt allerdings um etwa 10 Cent senken. Der Wechsel zu einem anderen Stromanbieter lohnt sich also, vor allem auch mit Blick auf die Zukunft.

Strompreise könnten bald deutlich teurer werden

Eine neue Prognos-Studie, die im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) erstellt wurde, sieht einen erheblicher Strompreisanstieg. Demnach soll es auch in Zukunft zu wesentlichen Steigerungen der Stromkosten kommen. Der Großhandelspreis für Strom, berechnet auf die nächsten zehn Jahre, könnte demnach sogar um rund 50 Prozent steigen. Eine Rolle spielen dabei vor allem auch kleine Verteuerungen, die im Bereich der Cent-Beiträge liegen. Über einen längeren Zeitraum summieren sich diese kleinen Erhöhungen auf große Summen. Würde dann noch der Großhandelspreis um 50 Prozent steigen, wie es die Studie prognostiziert, wären das für Privathaushalte etwa 20 Euro im Jahr. Die Industrie könnte sogar wesentlich mehr Zusatzkosten zahlen müssen.

Strom in anderen Industriestaaten günstiger

Die Studie nennt neben den üblichen, kleineren Strompreiserhöhungen vor allem höhere CO2-Preise und steigende Kosten für Erdgas als Preistreiber an. Andere Länder könnten auf Dauer vor allem für Unternehmen attraktiv sein - Standortverlagerungen könnten die Folge sein. Damit Firmen in Deutschland wettbewerbsfähig blieben, müsse der Strompreis im Großhandel unter vier Cent liegen, betont vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt - er warnt vor einer solchen Entwicklung.

Strompreise: Milliarden-Entlastungen für Verbraucher vereinbart

Die schwarz-rote Koalition will dagegen den Anstieg der sogenannten EEG-Umlage in den kommenden Jahren ausbremsen. Sie hat sich auf milliardenschwere Entlastungen der Verbraucher bei den Strompreisen geeinigt. Dazu soll die EEG-Umlage auch 2023 und 2024 mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt stabilisiert werden, wie die Deutschen Presse-Agentur bekannt gab. Vereinbart wurden außerdem für 2022 zusätzliche Ausschreibungen für die Windenergie an Land sowie für Photovoltaik. Zudem sollen Genehmigungsverfahren im Bundesimmissionsschutzgesetz erleichtert werden. Die EEG-Umlage ist ein wesentlicher Bestandteil der Stromrechnung. Damit sie nicht drastisch steigt, hat die Bundesregierung die Umlage für die Jahre 2021 und 2022 mit milliardenschweren Steuergeldern aus dem Haushalt stabilisiert. Die Umlage liegt dadurch 2021 bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde und 2022 bei sechs Cent.

Umlage soll auf unter fünf Cent pro Kilowattstunde gesenkt werden

In den kommenden Jahren sei es möglich, die Umlage auf unter fünf Cent pro Kilowattstunde zu senken, hieß es nun. Dazu verwendet werden sollen Einnahmen aus dem CO₂-Zertifikatehandel sowie Mittel aus dem Energie- und Klimafonds. Ziel sei es, Bürger und Unternehmen zu entlasten. Die Koalition hatte im Zuge der Ende 2020 beschlossenen EEG-Novelle vereinbart, im ersten Quartal 2021 einen weitergehenden Ausbaupfad für die erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030 zu definieren. Hintergrund sind die neuen Klimaziele der EU.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will aber den weiteren Verlauf der Energiewende in Deutschland nicht auf Kosten steigender Strompreise gestalten. Nach ihm soll sich die notwendige Verschärfung der nationalen Klimaziele eben nicht negativ auf die Stromkosten für Haushalte und Unternehmen auswirken. Im Gegenteil, die Bundesregierung werde mittelfristig die im Strompreis enthaltene EEG-Umlage abschaffen, so der Politiker. Stattdessen wolle man die Förderung erneuerbarer Energien künftig über Einnahmen aus dem zu Jahresbeginn eingeführten CO2-Preis auf klimaschädliche Brennstoffe finanzieren.

Klimaziele zwingen die Bundesregierung zum Handeln

Das Bundesverfassungsgericht hatte zuletzt Teile des deutschen Klimaschutzgesetzes als verfassungswidrig erklärt und die Bundesregierung verpflichtet, insbesondere die nationalen Klimaziele nach 2030 zu konkretisieren. Infolgedessen hatte die Koalition mehr Bemühungen in der Klimapolitik angekündigt: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent sinken - bisheriges Ziel waren 55 Prozent. Für 2040 soll ein neues Zwischenziel von 88 Prozent weniger Emissionen festgeschrieben werden, während man die bislang für 2050 angestrebte Klimaneutralität nun bereits 2045 erreichen will. Für den Verbraucher bleibt es dabei: Ein Wechsel zu einem günstigen Anbieter ist nicht nur zu empfehlen, sondern fast schon zwingend notwendig.