Ökostrom-Konsum entspricht nicht dem Verbraucherbewusstsein

Das Beratungsunternehmen DIW econ GmbH hat für den Stromanbieter Entega die "Potentiale für Ökostrom in Deutschland" untersucht. Das Beratungsunternehmen kommt in seiner Studie zu dem Ergebnis, dass es für den Ökostrom in Deutschland noch deutlich Potential nach oben gibt, denn die Verbraucher wollen eigentlich mehr Strom aus Erneuerbaren Energien. Das Handeln der Stromkunden entspricht jedoch nicht dem Verbraucherbewusstsein. Ein Grund hierfür ist z.B. die ungenügende, weil oft unbekannte, Ökostrom-Zertifizierung.

Verbraucher wollen Energiewende, aber nur passiv

Werden Stromverbraucher nach der Bedeutung vom Ausbau der regenerativen Energieträgern befragt, dann sagten 83 Prozent, dass sie den Ausbau der Erneuerbaren für sehr wichtig, oder zumindest wichtig halten. Die Verbraucher wollen die Energiewende, das geht aus der Studie der DIW econ hervor. Allerdings beziehen nur 20 Prozent derjenigen, die den Ausbau der Erneuerbaren Energie für wichtig halten, auch selbst Ökostrom. Vielen Stromverbrauchern ist es wichtiger dass generell in Ökostrom-Anlagen investiert wird, anstatt selbst grünen Strom zu beziehen. Die Energiewende wird zwar passiv unterstützt, aktiv engagieren sich jedoch nur wenige Konsumenten. Bei der Investition in regenerative Energien sind übrigens regionale Stromversorger ganz weit oben: Aus der Studie geht hervor, dass kommunale Versorger prozentual relativ viel Strom aus regenerativen Anlagen produzieren. Bei der Gesamtkapazität liegen die vier großen Energiekonzerne zwar vorne, deren Anteil am Unternehmensmix ist jedoch vergleichsweise gering. Bei den reinen Ökostromanbietern wie LichtBlick oder den Elektrizitätswerken Schönau liegt der Ökostromanteil bei 100 Prozent.

Viele Stromverbraucher verstehen Ökostrom-Zertifikate nicht

Damit mehr Stromverbraucher die Energiewende aktiv mitgestalten ist es laut Studie wichtig, dass sie den Umweltnutzen, die Stromherkunft und die Qualität des Ökostroms verstehen. Dies ist derzeit jedoch nicht gegeben, die aktuelle Zertifizierung verstünden nur wenige Kunden. Es gibt zwar schon überzeugende Ökostrom-Zertifikate wie das ok-Power-Label oder das Grüner-Strom-Label, vielen Verbrauchern sagen diese Zertifikate aber nichts, bzw. sie könne sie nicht von Labels wie dem RECS-Zertifikat unterscheiden, dessen Umweltnutzen umstritten ist. Bild: Wind Power Farm. von skyseeker, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.