Strompreise: Ökostrom-Marktprämie könnte für Verbraucher teuer werden

Die Marktprämie für Ökostrom wird deutlich öfter in Anspruch genommen als von der Bundesregierung erwartet worden ist. Für den Februar 2012 sind bereits Prämien für Windstrom in der Größenordnung von rund 17.000 MW beantragt worden. Dies entspricht nahezu der Hälfte aller deutschen Windkraftanlagen. Dass die prognostizierten Mehrkosten von 200 Millionen Euro im Jahr nicht reichen werden deutet die Bundesregierung mittlerweile an. Da die Verbraucher die Prämie im Endeffekt bezahlen könnten die Strompreise wegen der Marktprämie für Erneuerbare Energien erneut steigen.

RWE schätzt die Kosten auf 500 Millionen Euro

Die Marktprämie für Ökostrom können Erzeuger Erneuerbarer Energie seit Januar diesen Jahres beziehen. Ökostromanlagen-Betreiber haben die Wahl, ob sie wie bisher die Förderung  durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Anspruch nehmen, oder aber ihren Strom auf der Börse anbieten. Entscheiden sie sich für letzteres wird ihnen die Differenz zum EEG, falls sie weniger Geld erhalten, durch die sogenannte Marktprämie erstattet. Sogar Ökostrom-Befürworter wie der Bundesverband Erneuerbare Energie hatten im Vorfeld davor gewarnt, dass die Marktprämie zu Mitnahmeeffekten und Mehrkosten führen kann. Dennoch kam die Prämie. Dass die eingeplanten 200 Millionen ausreichen ist aufgrund der hohen Nachfrage zu Beginn des Jahres nicht zu erwarten. Im Januar sind bereits für 13.500 MW Prämien beantragt worden. Auf eine Anfrage antwortete die Bundesregierung, dass der bisherige Zuspruch darauf schließen lassen, dass die Mehrkosten die Prognosen übersteigen werden. Der Energiekonzern RWE schätzt, dass sich die Kosten für die Marktprämie auf 500 Millionen im Jahr belaufen können. Für die Stromverbraucher ist dies keine gute Nachricht, denn wie für die EEG-Umlage müssen sie auch für die Mehrkosten durch die Marktprämie aufkommen. Bild: Wind Energy von janie.hernandez55, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.de.