Erdgas-Autos können CO2-Ausstoß und Betriebskosten reduzieren

Bislang haben es mit Erdgas angetriebene Fahrzeuge nicht geschafft, den deutschen Markt zu erobern. Der Anteil von Erdgas-Autos an den jährlichen Neuzulassungen liegt unter einem Prozent. Dabei gibt es mittlerweile auch kleinere und günstigere Modelle zu erschwinglichen Preisen, wie den Seat Mii. Zudem haben Erdgas-Autos weitere entscheidende Vorteile: Sie schonen das Klima durch einen geringeren CO2-Ausstoß und können die Betriebskosten gegenüber klassischen Benzinern um fast die Hälfte reduzieren. Audi R8 arriving at Cars and Coffee in Irvine

Erdgas tanken: Steuerbegünstigungen für Erdgas-Fahrer

Bereits im Jahr 1994, also vor über 20 Jahren, kamen die ersten Erdgas-Fahrzeuge serienmäßig auf den deutschen Markt. Dennoch haben sie es seitdem nicht geschafft, mehr als nur ein Nischenprodukt zu werden. Noch immer liegen die Neuzulassungen im Promillebereich; oft schreckt Verbraucher ein hoher Kaufpreis oder die Angst vor dem Liegenbleiben ab. Dabei sind die Anschaffungskosten für Erdgas-Autos mittlerweile durch kleinere Modelle geringer, als noch vor einigen Jahren. Hinzu kommen Einsparungen bei Steuern und Betriebskosten: Um den Kauf von Erdgas-Fahrzeugen anzukurbeln gilt für Erdgas-Autos in Deutschland noch bis Ende 2018 eine Begünstigung bei der Mineralölbesteuerung von Kraftstoffen. Zudem liegen die Tank-Kosten für ein Erdgas-Auto fast die Hälfte unter denen von Benzinern und ein Drittel unter denen von Diesel-Fahrzeugen. Abgesehen von Steuerbegünstigungen und geringeren Betriebskosten bringen Erdgas-Fahrzeuge einen großen Vorteil für die Umwelt: Da Erdgas weniger Kohlenstoff und mehr Wasserstoff als Benzin enthält, erzeugt der Betrieb von Erdgas-Autos weniger CO2, als der Betrieb von konventionellen Benzinern. Zudem fallen weder Partikelemissionen noch Stickoxide an – nicht umsonst will die Bundesregierung durch Steuerbegünstigungen Anreize zum Anschaffen von Erdgas-Fahrzeugen schaffen. Ab 2021 soll der CO2-Ausstoß von Kraftfahrzeugen auf 95 Gramm pro Kilometer begrenzt werden. Der Erdgas-betriebene Golf TGI emittiert schon jetzt nur 94 Gramm CO2 pro Kilometer, beim Benziner mit gleicher Leistung sind es 114 Gramm. Beim Erdgas-betriebenen Familienauto Fiat Dobló ist der Unterschied noch stärker sichtbar: 134 Gramm CO2 stößt das Gas-Fahrzeug pro Kilometer aus, ein Benziner gleicher Leistung emittiert 169 Gramm.

Erdgas-Tankstellen-Dichte europaweit am größten

Experten gehen davon aus, dass Erdgas-Fahrzeuge in Zukunft noch mehr Vorteile bieten: Durch einen ausschließlichen Betrieb mit Erdgas ohne die Möglichkeit auf Benzin umsteigen zu können, sollen mehr Leistung, mehr Drehmoment und gleichzeitig ein deutlich geringerer Verbrauch ermöglicht werden. Bereits jetzt stellt die Suche nach einer Erdgas-Tankstelle in vielen deutschen Großstädten keine Herausforderung mehr dar – die Möglichkeit, im Notfall auf Benzin auszuweichen, muss also mit zunehmender Erdgas-Tankstellen-Dichte nicht mehr gegeben sein. Derzeit gibt es in Deutschland rund 920 Erdgas-Tank-Stationen – die Bundesrepublik ist damit europaweit führend. Viele Online-Portale bieten zudem die Möglichkeit an, individuelle Routen für Erdgas-betriebene Fahrzeuge zu planen, um so das Risiko mit leerem Tank liegen zu bleiben, zu minimieren. Bild: Audi R8 arriving at Cars and Coffee in Irvine von Axion23, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de