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Gasversorgung: Russland kappt Gaslieferungen in die Ukraine

Kategorie: Gas

Im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine hat der Kreml erneut Konsequenzen aus Zahlungsverzögerungen gezogen. Nachdem die krisengeschüttelte Ukraine kein Geld für die Gasversorgung für Juli überwiesen hat, hat Gazprom die Gaslieferungen für den Eigenverbrauch der ehemaligen Sowjet-Republik gestoppt. Das gab der Chef des russischen Energieversorgers, Alexej Miller, am Mittwoch bekannt. Gaslieferungen in die EU über die Ukraine würden aber unvermindert weiterlaufen. Gasversorgung: Russland kappt Gaslieferungen in die Ukraine Ukrainian flag

Gaslieferungen aus Polen, Ungarn und der Slowakei

Zuletzt hatte Russland der Ukraine im vergangenen Jahr den Gashahn zugedreht – auch damals wegen nicht beglichener Rechnungen für die Gasversorgung. EU-Kommissar Maros Sefcovic, zuständiger Vermittler im Gasstreit der beiden Länder, kritisierte nach gescheiterten Verhandlungen den „mangelnden politischen Willen“ für eine Einigung. Dennoch sei der aktuelle Lieferstopp nicht mit der Situation von vor einem Jahr zu vergleichen. Damals seien die Gaslieferungen an die Ukraine vollständig unterbrochen gewesen. Aktuell sei die Gasversorgung der Ukraine aber dank guter Vorbereitungen nicht in Gefahr. So habe die Ukraine derzeit Gasreserven von rund 12 Milliarden Kubikmetern in Speichern gelagert. Um gut über den Winter zu kommen seien schätzungsweise rund 19 Milliarden Kubikmeter Gas notwendig. In drei bis dreieinhalb Monaten könnte diese Menge aus Polen, Ungarn und der Slowakei in die Ukraine geliefert worden sein, so EU-Kommissar Sefcovic. Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sollen laut Sefcovic erst im September fortgeführt werden. Zuletzt waren die Verhandlungen an genauen Konditionen für die Gaslieferungen gescheitert. So schlug der russische Gasanbieter Gazprom einen reduzierten Gaspreis von 247,18 US-Dollar (221 Euro) pro 1.000 Kubikmeter Gas vor. Der ukrainische Energieminister Wladimir Demtschischin habe aber auf einen Gaspreis von rund 200 US-Dollar gehofft. Russlands Energieminister Alexander Nowak betonte, dass Gazprom den Preis bereits gesenkt habe, um das Nachbarland zu unterstützen, aber nicht unter marktübliche Gastarife gehen könne.

Gasversorgung kostet eine Milliarde US-Dollar – Ukraine hofft auf Kredite

Fest steht bislang aber noch nicht einmal, ob das vom Bankrott bedrohte Land die benötigten Gaslieferungen überhaupt bezahlen kann. Rund eine Milliarde US-Dollar werde laut ukrainischem Energieministerium für die Gasversorgung benötigt. Für kommende Woche sind daher Verhandlungen mit möglichen Geldgebern in Kiew geplant. Demtschischin sagte, das Land hoffe auf Kredite der EU und des Internationalen Währungsfonds IWF. Bild: Ukrainian flag von Guillaume Speurt, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de