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Gasversorgung mit Flüssiggas: Infrastruktur soll ausgebaut werden

Kategorie: Gas

Angesichts der Ukraine-Krise fordern immer mehr Experten, die Gasversorgung Deutschlands unabhängiger von russischen Importen zu gestalten. Bislang importiert die Bundesrepublik rund 30 Prozent des benötigten Erdgases aus Russland. Alternativen wären laut Bundesregierung zwar vorhanden – insbesondere Flüssiggas könnte in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Gasversorgung zukommen. Bislang mangelt es aber an der nötigen Infrastruktur, um Deutschland mit flüssigem Gas aus den USA oder Norwegen zu versorgen. In Brunsbüttel wurden nun erste Schritte für den Bau eines Flüssiggasterminals eingeleitet. Gasversorgung mit Flüssiggas: Infrastruktur soll ausgebaut werden Gasversorgung mit Flüssiggas: Infrastruktur soll ausgebaut werden

Flüssiges Erdgas spielt in Deutschland bislang kaum eine Rolle

LNG, so die Abkürzung für Liquefied Natural Gas, nimmt weltweit an Bedeutung zu, ermöglicht es doch einen Transport von Gas außerhalb verlegter Pipelines. In einem speziellen Verfahren wird konventionelles Erdgas auf minus 162 Grad heruntergekühlt und so verflüssigt. In seiner flüssigen Form hat Gas ein viel geringeres Volumen und kann mithilfe von Schiffen oder LKW dahin transportiert werden, wo es benötigt wird. Durch diesen vereinfachten Transport können Pipelines, die oft durch verschiedene Länder gehen und so von Krisen in den jeweiligen Regionen nicht unberührt bleiben, umgangen werden. Doch während zahlreiche Staaten, unter ihnen Finnland, Polen und das Baltikum, ihre Infrastruktur für eine mögliche Versorgung mit Flüssiggas ausbauen, spielt LNG in Deutschland bislang eine untergeordnete Rolle. Die Brunsbütteler Häfen planen nun aber, das Thema aus der Nische zu holen und ein Transport- und Logistiksystem zur Versorgung der deutschen Industrie mit verflüssigtem Erdgas zu errichten. Ende Januar wurde zu diesem Zweck bereits eine Vereinbarung der Brunsbütteler Ports mit dem Schienenlogistiker VTG unterschrieben. Nach dem Bau eines LNG-Terminals an der Elbmündung ermögliche eine Zusammenarbeit der Unternehmen die Verteilung von Flüssiggas mithilfe spezieller Kesselwagen, um so die Industrie im Binnenland zu versorgen, so die Beteiligten.

Flüssiggas: Wettbewerbsfähigkeit aufgrund niedriger Ölpreise gering

Mithilfe von LNG könnte die Abhängigkeit Deutschlands von Gaslieferungen aus Russland reduziert werden. Vor allem die USA kämen aufgrund einer vermehrten Gasförderung durch Fracking als potentielle Gaslieferanten in Frage. Aber auch der Nahe Osten oder Norwegen könnten dank LNG vermehrt Gas in die Bundesrepublik liefern. Zunächst müssten sich laut Experten aber ausreichend Industriebetriebe dazu verpflichten, über einen längeren Zeitraum hinweg LNG abzunehmen. Nur so könnten weitere Investitionen in die Wege geleitet werden. Angesichts der aktuell niedrigen Ölpreise sehen Experten die Wettbewerbsfähigkeit von LNG allerdings als gering an. Um eine Versorgung mit Flüssiggas beziehungsweise den dafür notwendigen Ausbau der Infrastruktur wirtschaftlich zu gestalten, müssten sehr große Mengen LNG abgenommen werden. Bild: Gasometri Italgas von Fulvio Spada, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de