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Fracking-Teilverbot bis 2021: Kritiker lehnen Pläne der Bundesregierung ab

Kategorie: Gas

Das Thema Fracking erhitzt weiterhin die Gemüter. Kritiker der umstrittenen Gasfördermethode verweisen auf Gefahren für Mensch und Umwelt und kämpfen für ein Komplettverbot. Für Wirtschaftsexperten stellt Fracking allerdings eine Möglichkeit dar, sich langfristig unabhängiger von Gasimporten, beispielsweise aus Russland, zu machen. Die Bundesregierung arbeitet seit längerem an neuen Gesetzen für die bislang nur unzureichend geregelte Gasfördermethode. Bislang ist ein zeitlich befristetes Teilverbot für Fracking in Planung – Kritikern geht das allerdings nicht weit genug. Fracking-Teilverbot bis 2021: Kritiker lehnen Pläne der Bundesregierung ab Ban Fracking SIgn

Fracking verlängert „Zeitalter der klimaschädlichen fossilen Energien“

Bislang ist Fracking durch das Bergbaugesetz nur unzureichend geregelt und prinzipiell erlaubt. Die Bundesregierung arbeitet seit einiger Zeit mit Hochdruck an neuen Regelungen für die umstrittene Gasfördermethode. Bundesumweltministerin Barabara Hendricks und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD) hatten im August Eckpunkte für den zukünftigen Umgang mit Fracking vorgelegt. Darin versichern die beiden Minister, dass es in nächster Zeit nicht zu einem Einsatz von unkonventionellem Fracking in Deutschland kommen werde. Allerdings solle die Gasfördermethode nicht grundsätzlich für alle Zeit ausgeschlossen werden. So sollen Bohrungen, die nah an der Oberfläche stattfinden, also bis maximal 3.000 Meter Tiefe, komplett untersagt werden, allerdings nur bis zum Jahr 2021 – dann soll das geplante Gesetz nochmals überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Fracking unterhalb von 3.000 Metern soll weiterhin erlaubt sein – allerdings unter strengen Umweltauflagen. Auch Probebohrungen zu Forschungszwecken dürfen weiterhin stattfinden. In Wasserschutzgebieten soll jegliches Fracking untersagt werden. Demnächst sollen die Ressorts über den geplanten Gesetzentwurf abstimmen. Doch schon jetzt gibt es Kritik am geplanten Fracking-Gesetz. Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne), kritisierte gegenüber Spiegel Online, dass Fracking das „Zeitalter der klimaschädlichen fossilen Energien“ verlängere, Umweltrisiken „unwägbar“ seien und nannte den Einsatz von Fracking daher „falsch“. Die bisherigen Fracking-Eckpunkte der Bundesregierung ließen zu viele Schlupflöcher, so der Grünen-Politiker.

Fracking soll nach 2021 „nicht automatisch erlaubt“ werden

Auch aus den eigenen Reihen der Bundesregierung sind nicht alle mit dem geplanten Gesetzentwurf einverstanden. So fordert SPD-Umweltexpertin Nina Scheer, Fracking zu kommerziellen Zwecken auch in tieferliegenden Gesteinsschichten zu verbieten. Zudem dürfe Fracking für die Zeit nach 2021 „auf keinen Fall automatisch erlaubt werden“, wie die SPD-Politikerin betonte. Beim Fracking wird ein Wasser-Chemikalien-Gemisch unter Druck in die Erde gepresst, um Gesteinsschichten aufzubrechen und Schiefergas an die Erdoberfläche zu leiten. Aufgrund des Einsatzes von Chemikalien ist unter anderem die Angst vor Trinkwasser-Verunreinigungen groß. Bild: Ban Fracking SIgn von Steve Harbula, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de