Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Gasversorgung: Deutschlands Gasspeicher erreichen Höchststand

Kategorie: Gas

Im vergangenen Monat waren die Gasspeicher in Deutschland so gut gefüllt, wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Wie das „manager magazin online“ in Berufung auf die Branchenvertretung Gas Infrastructure Europe (GIE) berichtet, lagerten zum ersten September dieses Jahres gut 19,6 Milliarden Kubikmeter Gas in den Gasspeichern der Bundesrepublik – laut Unternehmensinitiative „Zukunft Erdgas“ so viel, wie nie zuvor um diese Zeit. Gründe für die vollen Erdgasspeicher sehen Experten im milden vergangenen Winter sowie in der Sorge vor Lieferengpässen angesichts der Ukraine-Krise. Andere EU-Staaten fordern für den kommenden Winter nun europäische Solidarität zur Sicherung der Gasversorgung in allen Mitgliedsländern. Gasversorgung: Deutschlands Gasspeicher erreichen Höchststand Natural Gas

Gasversorgungs-Notfallplan für EU

Angesichts der hohen Gasspeicherstände sei die deutsche Erdgaswirtschaft gut für den kommenden Winter gerüstet und könne zuverlässig liefern, wie der Vorstand der Initiative „Zukunft Erdgas“ betont. In anderen EU-Mitgliedsstaaten seien die Gasspeicher jedoch nicht so gut gefüllt, wie in Deutschland. Zudem sei die Abhängigkeit einiger EU-Staaten von russischen Gasimporten weit höher, als die Deutschlands. Der griechische Energieminister Giannis Maniatis fordert daher nun eine Art Notfall-Plan für Versorgungsengpässe im kommenden Winter. Dem Handelsblatt sagte der griechische Politiker, das Grundprinzip sei die europäische Solidarität. In einem Brief an EU-Energiekommissar Günther Oettinger habe Maniatis vorgeschlagen, überschüssiges Flüssiggas nicht mehr wie bislang zu exportieren, sondern für die Sicherung der europäischen Gasversorgung zu lagern. Die so verfügbaren Flüssiggas-Kapazitäten könnten im Falle von Versorgungsengpässen dann gemeinsam genutzt werden. Nachdem Russland der Ukraine im Juni dieses Jahres den Gashahn zugedreht und die Gasversorgung auf Vorkasse umgestellt hat, befürchten Experten Versorgungsschwierigkeiten auch für EU-Mitgliedsstaaten. Die Hälfte der Gaslieferungen, die EU-Länder vom russischen Gasversorger Gazprom beziehen, fließt über Pipelines durch die Ukraine. Westliche Politiker nehmen an, die Ukraine könnte im Winter für die EU bestimmtes Gas aus Russland abzapfen. Die Ukraine betont aber, dass solche Maßnahmen nicht in Erwägung gezogen würden.

Gaspreise Russlands weiterhin zu hoch für Ukraine

Vergangene Woche kamen Russland und die Ukraine in Gesprächen unverbindlich dahingehend überein, dass die Ukraine Gasschulden in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar bis Ende des Jahres begleiche und Russland wieder Gas in das krisengeschüttelte Land liefere. Allerdings gelte diese Regelung nur über die Wintermonate und zu einem überdurchschnittlich hohen Gaspreis. Die Ukraine gesteht zwar die Gasschulden teilweise ein, nennt den von Russland geforderten Gaspreis bislang allerdings politisch motiviert und viel zu hoch. Die ehemalige Sowjetrepublik sei nicht bereit, den von Russland im April erhöhten Gaspreis von 485 Dollar pro tausend Kubikmeter Erdgas zu zahlen. EU-Energiekommissar Günther Oettinger zeigte sich nach den Gesprächen vergangene Woche jedoch optimistisch, einen baldigen Kompromiss erreichen zu können. Bild: Natural Gas von Tod Baker, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de