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Gasanbieter RWE versorgt Ukraine mit Gas zu EU-Preisen

Kategorie: Gas

Lange erhielt die Ukraine Gaslieferungen vom russischem Gaskonzern Gazprom zu besonders günstigen Konditionen. Seit der politischen Krise auf der Halbinsel Krim sowie in der Ostukraine hat Russland die Gaspreise für das kurz vor dem Staatsbankrott stehende Land aber enorm angehoben. Gasversorger RWE hat nun als erster europäischer Gaskonzern begonnen, die Ukraine mit Gas zu EU-Preisen zu beliefern. Gasanbieter RWE versorgt Ukraine mit Gas zu EU-Preisen Gazprom

Gaspreise: Ukraine zahlt europaweit am meisten an Gazprom

Rund 485 Dollar muss die Ukraine seit dem Wegfall der Gaspreis-Rabatte für 1000 Kubikmeter russisches Gas bezahlen. Zuvor waren es lediglich 268 Dollar. Die Ukraine zahlt derzeit den höchsten Gaspreis aller europäischen Länder an Gazprom - rund 100 Dollar mehr, als Gas durchschnittlich in Europa kostet. Laut eigenen Angaben musste der russische Gaslieferant Gazprom die Gaspreise für die Ukraine anpassen, da die ehemalige Sowjetrepublik Gas-Schulden in Höhe von rund zwei Milliarden Dollar nicht begleichen würde. Am diesem Dienstag hat der Essener Gasanbieter RWE bekannt gegeben, die Ukraine mit Gas zu europäischen Preisen beliefern zu wollen. Grundlage für die Gasversorgung sei ein bereits 2012 unterzeichneter Rahmenvertrag zwischen RWE und dem ukrainischen Gasversorger Naftogas. Demnach kann RWE die Ukraine jährlich mit bis zu 10 Milliarden Kubikmetern Gas versorgen. Zum Vergleich: In Deutschland werden jährlich rund 80 bis 90 Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht. Wie viel Gas genau in die Ukraine fließen soll, gab RWE bislang nicht bekannt. Schon im vergangenen Jahr hatte der deutsche Gasversorger die Ukraine mit rund einer Milliarde Kubikmetern Gas beliefert. Durch den Wegfall der bislang von Russland gewährten Gaspreis-Rabatte lohnt es sich für die Ukraine, Gas aus Europa zu europäischen Preisen zu beziehen.

Gasversorgung Deutschlands trotz Gaslieferungen in die Ukraine sichergestellt

RWE erklärte, dass die Liefermenge in die Ukraine jederzeit erhöht werden könnte. Eine Änderung der Flussrichtung des Gases in den Pipelines muss dazu aber nicht erfolgen. Laut Insider-Berichten, die Spiegel Online vorliegen, besteht die Möglichkeit sogenannter virtueller Buchungen. Bei diesen wird einfach ein Teil des von Russland nach Europa fließenden Gases in der Ukraine entnommen, aber so behandelt, als ströme es erst in die EU und dann wieder zurück in die Ukraine. Zu Versorgungsengpässen in Deutschland soll es laut Experten trotz Gaslieferungen in die Ukraine aber nicht kommen. RWE bezieht rund ein Drittel seiner Gasimporte aus Russland, ein Drittel aus Norwegen und ein Drittel aus der EU. Sollten die Gaslieferungen in die Ukraine ausgeweitet werden, könnten die Gaslieferungen einiger Lieferanten kurzfristig erhöht werden, so ein RWE-Insider gegenüber Spiegel-Online. Bild: Gazprom von Thawt Hawthje, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de