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Gasversorgung der Ukraine mit EU-Gas laut Gazprom „illegal“

Kategorie: Gas

Nachdem Russland der Ukraine vor Kurzem alle bislang bestehenden Rabatte auf den Gaspreis gekündigt hat, will die Ukraine den erhöhten Gaspreis nicht akzeptieren. Dies sei kein wirtschaftlicher, sondern „ein politischer Preis“, kritisierte Regierungschef Arseni Jazenjuk die Gaspreiserhöhungen bei einer Kabinettssitzung in Kiew. Die Ukraine will angesichts des hohen Gaspreises nun günstigeres Gas aus der EU beziehen, das aus Russland stammt. Gazprom warnte europäische Unternehmen aber vor einer solchen Umkehrung der Gasströme, die illegal sei. Gasversorgung der Ukraine mit EU-Gas laut Gazprom „illegal“ Pipeline

Gaspreis-Rabatte in Höhe von 11 Milliarden Dollar sollen zurückgezahlt werden

Anfang April kündigte Russland der Ukraine alle bislang bestehenden Gaspreis-Rabatte. Der russische Gaskonzern Gazprom erklärte, dass Kiew offene Gasrechnungen in Höhe von rund zwei Milliarden Euro nicht beglichen hätte, weshalb der Gasversorger keinen Grund sehe, die Gaspreis-Rabatte weiterhin zu gewähren. Darüber hinaus fordert Gazprom von der Ukraine die Rückzahlung der seit 2010 eingeräumten Gaspreis-Rabatte. In den sogenannten Verträgen von Charkiw garantierte Russland der Ukraine einen Gaspreis-Rabatt von 100 Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas. Im Gegenzug durfte Russland einen Marinestützpunkt auf der Krim nutzen. Durch die nun erfolgte „Eingliederung“ der Krim in die russische Föderation würden die Verträge laut Gazprom an Gültigkeit verlieren und die Gaspreis-Rabatte müssten zurückgezahlt werden. Rund 11,4 Milliarden Dollar verlangt Gazprom daher zusätzlich von der Ukraine. Das kurz vor dem Staatsbankrott stehende Land dürfte laut Experten jedoch nicht einmal in der Lage sein, die deutlich erhöhten Gaspreise zu bezahlen. Rund 485 Dollar soll die Ukraine für 1000 Kubikmeter Gas zahlen, rund 60 Prozent mehr als die Bundesrepublik Deutschland. Bislang waren es lediglich 268 Dollar. Um der Ukraine aus ihrer misslichen Lage zu helfen, kündigte die EU nun an, Versorgungslücken der Ukraine zu decken. Dafür solle das aus Russland importierte Gas wieder zurück in die Ukraine geleitet werden – zu günstigeren Konditionen. Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk hofft, noch in diesem Jahr zwanzig Milliarden Kubikmeter Gas aus der EU zu erhalten.

Umkehrung der Gasströme physikalisch nicht möglich

Gazprom-Chef Alexej Miller nannte eine solche Gaslieferung der EU an die Ukraine illegal. Er warnte europäische Unternehmen vor einer Umkehrung der Gasströme von Westen nach Osten. Energieversorger sollten darüber nachdenken „ob solche Transaktionen legal sind“. Darüber hinaus bezweifle der Gasversorger sehr stark, dass eine Umkehrung der Gasströme physikalisch überhaupt möglich sei. Das Gas könne nicht in beide Richtungen gleichzeitig fließen. Die Ukraine habe zudem kein Recht dazu, russisches Gas in den Pipelines zu kontrollieren, so der Chef des russischen Gasversorgers im russischen Fernsehen. Bild: Pipeline von Andrew Parnell, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de