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Fracking in Bayern: Grüne warnen vor Fracking-Lizenz für Oberpfalz

Kategorie: Gas

Die Debatte um die unkonventionelle Gasfördermethode Fracking ist in Bayern erneut aufgeflammt. Erst vor kurzem hatte Bayerns Umweltminister Marcel Huber betont, dass Fracking in Bayern bis auf weiteres nicht erlaubt sein wird. Auch die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag ein faktisches Moratorium für die umstrittene Gasfördermethode festgelegt. Aufgrund einer Erkundungslizenz für ein britisches Energieunternehmen hegen die Grünen im bayerischen Landtag aber den Verdacht, dass Bayern der unkonventionellen Art der Gasförderung die Tür öffnet. Fracking in Bayern: Grüne warnen vor Fracking-Lizenz für Oberpfalz Bavaria

Erkundungen von Rohstoffvorkommen in der Oberpfalz

Eine seit erstem Februar diesen Jahres gültige Erkundungslizenz könnte Fracking den Weg in den Freistaat eröffnen, so der Verdacht der Grünen. Beim Fracking wird ein Wasser-Chemikalien-Gemisch unter Druck in die Erde geleitet, um Risse im Schiefergestein zu erzeugen und Schiefergas freizusetzen. Aufgrund des Einsatzes von Chemikalien ist diese Art der Gasförderung äußerst umstritten. Aus Sorge vor Grundwasserverunreinigungen hat der bayerische Umweltminister Marcel Huber zuletzt zum Tag des Wassers am 22. März betont, dass Bayern Fracking nicht erlauben wird, bis „jegliches Risiko für Mensch und Natur“ ausgeschlossen ist. Die nun von den Grünen entdeckte Lizenz erlaubt dem britischen Energieunternehmen Rose Petroleum seismische Erkundungen eines 2600 Quadratkilometer großen Gebiet nahe Weiden in der Oberpfalz durchzuführen. Laut Grünen-Bericht habe Rose Petroleum eine noch von früher bestehende Lizenz übernommen und dürfe nun drei Jahre lang Rohstoffvorkommen in Weiden untersuchen. Der britische Energiekonzern spricht in einer Erklärung von „konventionellen und unkonventionellen“ Methoden. Grünen-Politikern zufolge liegt der Verdacht auf eine mögliche zukünftige Gasförderung durch Fracking nahe, da in der Region für Fracking geeignetes Posidonienschiefer vorkommt und eine „konventionelle Förderung dort keinen Sinn macht“. Die bayerische Staatsregierung hatte zuletzt im Januar diesen Jahres auf eine CSU-Anfrage hin die unkonventionelle Gasfördermethode ausgeschlossen. Fracking habe in der Vergangenheit keine Rolle gespielt und werde es auch in Zukunft nicht, so die damalige Aussage. Grünen-Politiker Hartmann wirft der Landesregierung vor, die Bürger „für dumm“ zu verkaufen.

Fracking wird von Rose Petroleum nicht ausgeschlossen

Ein Pressesprecher des bayerischen Wirtschaftsministeriums betonte, dass sich die Lizenz lediglich auf eine Erkundungsphase mittels seismischen Untersuchungen beziehe und nicht auf Bohrungen oder gar Förderungen. Für eine spätere Förderung müsse nochmals eine Genehmigung beantragt werden. Für eine unkonventionelle Gasförderung werde aber „niemals“ eine Erlaubnis erteilt, da die „Belange der Wasserwirtschaft dem entgegenstehen“. Die Grünen kritisierten, dass es nicht verständlich sei, eine Erkundungslizenz auch für eine „unkonventionelle Förderung“ auszustellen, wenn Fracking angeblich ausgeschlossen sei. Ein Sprecher von Rose Petroleum schloss eine Gasförderung durch Fracking nicht aus. Man wolle für eine Entscheidung zur Gasförderung bereit sein, „wenn die deutschen Behörden das Fracking des Schiefers zulassen“. Bild: Bavaria von Sandra Cohen-Rose and Colin Rose, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de