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Gaspreise zu niedrig: Fracking rentiert sich nicht

Kategorie: Gas

Die unkonventionelle Gasfördermethode Fracking hat in den USA die Gaspreise sinken und den Wirtschaftsstandort zunehmend attraktiver werden lassen. Noch vor drei Jahren prophezeite die Internationale Energieagentur ein goldenes Erdgas-Zeitalter. Doch wie aktuelle Zahlen des Beratungsunternehmens IHS Herold zeigen, könnte der Fracking-Boom ein jähes Ende haben. Für viele Energiekonzerne bedeutete die Gasfördermethode bisher mehr Kosten als Gewinn. Die Investitionen brechen ein und betragen nicht einmal mehr halb so viel, wie noch im Vorjahr. Gaspreise zu niedrig: Fracking rentiert sich nicht .

Fracking-Investitionen haben sich mehr als halbiert

Fracking sorgt nach wie vor für geteilte Meinungen unter Experten. Einige prophezeien lang anhaltende Wirtschaftsaufschwünge durch intensives Fracking und halten den derzeitigen Investitionsrückgang für normal und temporär. Andere sind seit Beginn des amerikanischen Fracking-Booms von der Kurzweiligkeit der Fracking-Euphorie überzeugt und sehen den derzeitigen Investitions-Rückgang als jähes Ende des Fracking-Aufschwungs. Nur eines steht sicher fest: Aktuell sind die Investitionen in die umstrittene Gasförderung stark zurückgegangen. Laut Angaben des amerikanischen Beratungsunternehmens IHS Herold wurden 2013 nur noch 3,4 Milliarden US Dollar in den Abbau von Schiefergas- oder Ölvorkommen investiert. Im Jahr zuvor war es noch mehr als doppelt so viel. Verglichen mit 2011 wurde vergangenes Jahr nur noch ein Zehntel investiert. Laut IHS-Experten ist dieser Investitions-Rückgang auf mangelnde Rentabilität der Schiefergasförderung durch Fracking zurückzuführen. Besonders die stark gefallenen Gaspreise hätten dazu geführt, dass Energiekonzerne seit 2008 mehr Geld in den Erwerb von Land, Ausrüstung und die Förderung stecken, als sie letztendlich für das geförderte Schiefergas erhielten. Noch im Mai 2008 betrug der amerikanische Gaspreis 13 Dollar pro mmBTU (Million British Thermal Units, 1 mmBTU entspricht etwa 26 Kubikmeter Erdgas). Um die Gaspreise zu reduzieren, investierten Energiekonzerne von dieser Zeit an verstärkt in Fracking. Durch das dadurch gestiegene Angebot an Gas fiel der Gaspreis bis 2012 auf nur noch zwei Dollar/mmBTU. Zu diesen Gaspreisen ist es laut Experten aber nicht möglich, Fracking wirtschaftlich zu betreiben.

Gaspreise in Europa mehr als doppelt so hoch wie in den USA

Auch in Deutschland sind sich Experten über die Bedeutung von Fracking für Wirtschaft und Energieversorgung uneinig. Da beim Fracking ein Wasser-Chemikalien-Gemisch zum Einsatz kommt, welches unter Druck in die Erde gepresst wird, um Schiefergas freizusetzen, ist unter Umweltexperten die Angst vor Trinkwasserverunreinigungen groß. Wirtschaftsexperten verweisen hingegen immer wieder auf die günstigen Gaspreise in den USA und darauf, dass die Gaspreise in Europa mehr als doppelt so hoch sind. Vor allem für energieintensive Unternehmen seien die hohen Energiekosten eine große Belastung, weshalb mit Abwanderungen ins günstigere Ausland gerechnet werden müsse. Dennoch will die Bundesregierung zunächst keine Fracking-Genehmigungen ausstellen, bis die Unbedenklichkeit dieser Art der Gasförderung wissenschaftlich erwiesen ist. Bild: . von UKBERRI.NET Uribe Kosta eta Erandioko agerkari digitala, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de