Dämpfer für Bundesdruckerei: Kartellamt gibt Bundesbank grünes Licht für Auslandsaufträge
Kategorie: Finanzen
Die Euro-Zone umfasst mittlerweile 16 Staaten, die zugunsten des Euro auf eine eigene Währung verzichten. Geht es nach der Bundesdruckerei sollen die Euro-Geldnoten aber weiterhin in den einzelnen Ländern gedruckt werden. Die Bundesbank präferiert dagegen ein Angebot aus dem Ausland, dass im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung einging. Die Kartellbehörde gab hierzu zwischenzeitlich grünes Licht. Der staatlichen Bundesdruckerei steht nun noch der Berufungsweg offen. Die Beschäftigten sorgen sich um ihre Arbeitsplätze.
Bild: Money! von Tracy O
Angebot aus Frankreich und den Niederlanden punktet bei europaweiter Ausschreibung
Bereits im August sorgte die Entscheidung der Bundesbank bei der Belegschaft der Bundesdruckerei für Unmut. Bei einer europaweiten Ausschreibung ging die staatliche Bundesdruckerei leer aus. Allein Giesecke & Devrient, ein Unternehmen aus München, gelang es einen kleinen Auftrag zum Druck neuer Euro-Geldnoten zu erhalten. Der Großteil der neu zu druckenden Banknoten für Deutschland entsteht allerdings in Frankreich und den Niederlanden. Der Bundesdruckerei kommt dabei ein wichtiger Auftraggeber abhanden. Presseberichten zufolge erzielte die staatliche Druckerei im Jahr 2009 fast 20 % Umsatz durch den Druck von Geldscheinen. In anderen Staaten dagegen vergeben die jeweiligen Landesbanken die Aufträge noch innerhalb der Landesgrenzen. Das die Bundesbank schon vor 2012 den Auftrag europaweit ausgeschrieben hat, sorgte bei der Gewerkschaft Ver.di und bei den Verantwortlichen der Bundesbank für Unmut. Die Financial Times Deutschland meldete unlängst, dass der Bundesbank auch von Seiten des Bundeskartellamts keine Steine in den Weg gelegt würden. Demzufolge sei die Ausschreibung auch jenseits der deutschen Grenze rechtlich nicht zu beanstanden. Der Bundesdruckerei bleibt bei dieser Entscheidung scheinbar nur noch die Möglichkeit Berufung einzulegen.Internationales Geld im Geldbeutel
Im Geldbeutel der Bevölkerung spielt es zwar keine Rolle, aus welchem Land die Euronote stammt, doch die Beschäftigten der staatlichen Druckerei fürchten um ihre Arbeitsplätze. Sehr gerne hätte man mindestens bis 2012 die Auftragserteilung innerhalb von Deutschland fernab vom europäischen Wettbewerb gesehen.Bild: Money! von Tracy O
Deutschlandkarte
Lexikon