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Gazprom will Gaspreise für Europa senken

Kategorie: Gas

Der russische Gaslieferant Gazprom hielt noch bis vor Kurzem vehement an seinen Gaspreisen fest und bezeichnete den amerikanischen Fracking-Boom und die damit verbundenen niedrigen Gaspreise in den USA als temporär. Nach anhaltenden und starken Gewinneinbrüchen scheint der Gaskonzern nun aber doch umzudenken und lenkt bei seiner Gaspreis-Politik ein. Am 5. Juni 2013 verkündete der russische Gasversorger, die Gaspreise für Europa für 2013 senken zu wollen. Gazprom will Gaspreise für Europa senken PICT0069blog

Gazprom bestand trotz Gewinnrückgang auf hohen Gaspreisen

Viele europäische Abnehmer sind in jüngster Zeit aufgrund der hohen Gaspreise von Gazprom auf andere Gaslieferanten umgestiegen. Aufgrund dessen musste der russische Energieriese zuletzt starke Gewinnrückgänge hinnehmen, was ihn aber zunächst nicht dazu bewegte, seine Preispolitik zu ändern. Noch im Mai bestand das Energieunternehmen darauf, dass es ein solides Preis-Modell betreibe und sah trotz Umsatzeinbußen von über 15 Prozent keinen Grund, die Gaspreise zu senken. Nun die Wende: Der Gaspreis von Gazprom soll 2013 „für Länder außerhalb der Ex-Sowjetunion“ um rund fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt werden. Dies teilte der Vizevorstandschef des russischen Gaslieferanten, Alexander Medwedew, einer russischen Wirtschaftszeitung mit. Nachdem Gazprom vergangenes Jahr rund 139 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa geliefert hat, will der Energiekonzern 2013 152 Milliarden Kubikmeter in der EU absetzen. Trotz der Preisreduzierung soll und kann es laut Medwedew aber keinen europaweit einheitlichen Gaspreis geben. Dies läge vor allem daran, dass im Norden Europas der Spotmarkt eine größere Rolle als im Süden spiele, wodurch der Preis im Norden geringer wäre als im Süden. Auf dem Spotmarkt kann, im Gegensatz zum Terminmarkt, Gas kurzfristig für die Gasversorgung der nächsten 1-2 Tage erworben werden. Darüber hinaus rechtfertigte der russische Gaskonzern die ungleichen Gaspreise in Europa damit, dass „selbst Apfelsinen in verschiedenen Ländern unterschiedlich viel kosten“.

Deutschland bezieht 40 Prozent seines Gases aus Russland

Europa stellt mit rund 70 Prozent den größten Abnehmer des russischen Gases dar. Deutschland ist dabei der größte Einzelabnehmer. Der Gasbedarf der Bundesrepublik wird zu rund 40 Prozent von Gaslieferungen aus Russland gedeckt. Bild: PICT0069blog von segnaliverdi, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de