Gasanbieter Süwag: Wird RWE seine Anteile verkaufen?

Der Energiekonzern RWE, der im vergangenen Jahr aufgrund des Atomausstiegs und langfristiger russischer Gas-Lieferverträgen mit Gazprom ein eher suboptimales Geschäftsjahr verzeichnen musste, will im Rahmen eines Desinvestitionsprogramms Beteiligungen verkaufen. Die Beteiligung in Höhe von 78 Prozent am Strom- und Gasanbieter Süwag Energie AG wollte RWE eigentlich verkaufen, hieß es, hält diese jedoch immer noch. before rain at RWE von glasseyes view

Streit um Kurs der Süwag

Das Energieunternehmen Süwag ist in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aktiv. Firmensitz des Strom- und Gasversorgers ist Frankfurt-Höchst. Neben RWE gehört das Unternehmen mehreren Städten und Gemeinden, darunter der Stadt Frankfurt a.M., die knapp 6 Prozent der Anteile hält. Insgesamt sind 16 Kommunen an der Süwag beteiligt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass in der Branche darüber diskutiert wird, ob RWE seine Anteile wirklich verkaufen will. Letzten Herbst habe es danach ausgesehen, dass RWE seine Süwag-Beteiligung bis April 2012 verkauft hat. Die beteiligten Kommunen diskutieren seither darüber, ob und zu welchem Preis sie RWE die Anteile abkaufen sollen und wohin der Kurs der Süwag gehen soll. Der Süwag-Vorstand würde den Energieversorger laut FAZ gerne grüner und kommunaler ausrichten. Beim Preis gehen die Vorstellungen zwischen RWE und den Kommunen auseinander: Der Konzern will 39 Euro pro Aktie, Städte und Gemeinden sollen 33 Euro anbieten.

Gasversorger im Rhein-Main-Gebiet kämpfen um Marktpositionen

RWE ist als einer der vier großen Energiekonzerne in Deutschland auch im Rhein-Main-Gebiet ein starker Player. Daneben gibt es in der Region die Mainova, die wie die Süwag ihren Sitz in Frankfurt hat. Helmut Müller, Oberbürgermeister von Wiesbaden, wäre laut FAZ nicht davon begeistert, wenn die Stadt Frankfurt neben der Mainova auch noch die Süwag  beherrschen sollte. Daneben gibt es in der Region noch eine ganze Reihe alternativer Strom- und Gasanbieter, die zwar für preisbewusste Energiekunden interessant sind, und deshalb ebenfalls um Marktpositionen kämpfen, in kommunalen Planspielen jedoch keine bedeutende Rolle spielen. Bild: before rain at RWE von glasseyes view, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.