E.on und Gazprom schließen Gas-Deal: Russisches Erdgas wird billiger

E.on, Deutschlands größter Gasversorger, hat mit dem russischen Gaskonzern Gazprom neue Preiskonditionen vereinbaren können. Durch den Gas-Deal wird russisches Erdgas für E.on billiger, der Energiekonzern kann sein Halbjahresergebnis um 1. Milliarde Euro verbessern. E.on hat seinen Konzernausblick für das laufende Jahr bereits angehoben. Dark Grey Reality of Russian Industry von Thawt Hawthje Die Einigung zwischen Gazprom und E.on betrifft die Gasliefervrträge. Diese waren bisher an den Ölpeis gebunden. Da dieser in jüngster Zeit jedoch deutlich stärker gestiegen ist als die Gaspreise auf den Spotmärkten konnte E.on sein Gas zeitweise nur noch mit Verlusten weiterverkaufen. Die E.on Tochter Ruhrgas musste 2011 wegen der Situation auf dem Gasmarkt einen Verlust von 700 Millionen Euro hinnehmen.

Konzernüberschuss von bis zu 4,5 Mrd. erwartet

Bislang rechnete E.on mit einem nachhaltigen Konzernüberschuss von 2,3 bis 2,7 Mrd. Euro. Nach der Einigung mit Gazprom erhöht der Energiekonzern seine Gewinnerwartung für dieses Jahr auf 4,1 bis 4,5 Mrd. Euro. Auf das Halbjahresergebnis soll sich die Einigung, die laut E.on-Chef Johannes Teyssen ein Kompromiss ist, nach Angaben von E.on mit 1. Mrd. Euro positiv auswirken. Teyssen zufolge konnte die Vereinbarung getroffen werden, da E.on und Gazprom schon seit vielen Jahren erfolgreiche Partner sind. Die Vereinbarung zeige, dass sowohl E.on als auch Gazprom an langfristigen Lösungen interessiert sind, welche für beiden Partner tragbar sind. Das Ergebnis wäre gut für beiden Parteien und festige die Partnerschaft. E.on kündigte zudem an, dass das laufende Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom nun beendet wird.

E.on will wieder Wettbewerbsfähig werden

E.on konnte bei dem Deal mit Gazprom die 100-prozentigen Ölpreisbildung bei den langfristigen Lieferverträgen neu verhandeln. Dem deutschen Gasversorger zufolge ist dies ein wichtiger Schritt, um bei den langfristigen Gasverträgen wieder Wettbewerbsfähig zu werden. Andere Gasversorger konnten in jüngster Zeit günstigeres Gas anbieten als E.on. Die bestehenden Gasverträge zwischen E.on und Gazprom laufen bis 2036. Bild: Dark Grey Reality of Russian Industry von Thawt Hawthje, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.