Gaspreis Berlin: Gasag denkt über Preissenkung nach

Die Gaspreise hatten für Verbraucher in den letzten Jahren oft nur eine Richtung: Gas wurde regelmäßig teurer. Politiker und Verbrauchschützer kritisieren immer wieder, dass Gasversorger Mehrkosten gleich an ihre Kunden weitergeben, sinkenden Kosten jedoch einbehalten. Der Berliner Gasanbieter Gasag denkt nun darüber nach seinen Gaspreis zu senken, wenn sich die Marktlage dementsprechend entwickelt.

Shell-Haus von KatJaTo Klaus Haschker, Sprecher der Gasag, sagte dem Tagesspiegel, sein Unternehmen beobachte den Markt und sei "derzeit sogar recht optimistisch, dass wir die Preise vor Beginn der neuen Heizsaison senken können“. Erst in diesem Februar hat die Gasag ihre Tarife zwischen 3,6 und 8,7 Prozent angehoben.

Gasverbraucher könnten von niedrigen Spottmarkt-Gaspreisen profitieren

Viele Gasversorger und Zwischenhändler wie E.on oder RWE kaufen ihr Gas im Ausland bei Produzenten wie Gazprom oder Statoil ein. Oft sind diese Lieferverträge langfristig ausgerichtet und an den Ölpreis gekoppelt. Aktuell sinkt der Ölpreis allerdings an den Börsen, sodass infolge dessen auch der Gaspreis sinken sollte. Darüber hinaus verhandeln E.on und RWE gerade mit Gazprom. Die beiden Energiekonzerne erhoffen sich verbesserte Gas-Lieferverträge. Zudem ist der Gaspreis an den Spottmärkten derzeit vergleichsweise niedrig. E.on und RWE konnte das Erdgas, das sie aus Russland bezogen, im letzten Jahr teilweise nur mit Verlusten weiterverkaufen. Aktuell können von den niedrigen Spottmarkt-Gaspreisen nur diejenigen Gasverbraucher profitieren, die von einem Anbieter beliefert werden, der sein Gas direkt über die Märkte bezieht. Sollte der Gaspreis wie derzeit der Ölpreis fallen, oder E.on wie RWE vorteilhaftere Verträge mit Gazprom aushandeln können, dann würden davon auch Gasanbieter wie die Berliner Gasag profitieren - und falls diese die Preise weitergeben auch deren Kunden. Bild: Shell-Haus von JKatJaTo, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.