Gaspreis sinkt für europäische Gazprom-Importeure

Der russische Gasriese Gazprom senkt seine Gaspreise für einige europäischen Kunden um zehn Prozent. Von den sinkenden Gaspreisen könnten auch die deutschen Gasanbieter E.on Ruhrgas und RWE profitieren. Diese waren in der Vergangenheit bei Preissenkungen von Gazprom leer ausgegangen. Dass der Gaspreis auch für die deutschen Verbraucher sinkt ist hingegen nicht zu Erwarten, denn die großen Energiekonzerne haben Schwierigkeiten mit niedrigen Gaspreisen an den Spottmärkten.

E.on rechnet mit Verlust beim Gasgeschäft

Die deutschen Gasversorger sind durch lange Lieferverträge an Gazprom gebunden. Da die Gaspreise an den Spottmärkten in der letzten Zeit jedoch vergleichsweise niedrig waren konnten Konzerne wie E.on oder RWE das teuer von Gazprom eingekaufte Gas nicht lukrativ weiterverkaufen. E.on rechnet daher mit einem Verlust für das Geschäftsjahr 2011 beim Gasgeschäft. Gut war der niedrige Gaspreis an den Spottmärken hingegen für kleinere Gasanbieter, die ihr Erdgas ausschließlich an den Börsen einkaufen. Diese konnten durch niedrige Gaspreise auch Kunden akquirieren. Obwohl Gazprom den Gaspreis senken will möchte das Unternehmen weiter an der Koppelung an den Ölpreis festhalten. Dieser stand in den letzten Monaten hoch im Kurs, was folglich hohe Gaspreise mit sich brachte. Grund für die Senkung des Preises um 10 Prozent ist laut Financial Times eine Anfrage der Gazprom-Partner Europas. Diese wollten, dass Gazprom die Preise überprüft. Dies wäre laut Alexander Medwedew auch geschehen, Gazprom habe seine Parameter geändert.

RWE und E.on wollen Ölpreis-Koppelung abschaffen

Die deutschen Gasversorger wollen die Koppelung der Gas-und Ölpreise in ihren langen Lieferverträgen aufbrechen. Der russische Gasproduzent lehnt dies bisher jedoch ab, da ihm die jetzige Regelung satte Gewinne beschert. E.on wollte deswegen sogar schon in ein Schiedsverfahren mit Gazprom. Wenn die bisherige Regelung bestand hat wird es bei den derzeitigen Spottmarktpreise für die großen Konzerne schwierig wieder Gewinne zu erzielen. Alternative, flexible Gasanbieter könnten dann weiter von den vergleichsweise niedrigen Börsenpreisen profitieren. Bild: Sponsored by Gazprom ; )) von esoloviev, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.