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Steigende Strompreise trotz gesunkener Nachfrage

Kategorie: Strom

Berlin – Über zehn Jahre nach der Liberalisierung auf dem Strommarkt zahlen die Verbraucher in Deutschland im Schnitt mehr Stromkosten als je zuvor. Die Zahl der anhebenden Grundversorger stieg inzwischen auf rund 160 an. Während jedoch die Stromkunden notgedrungen tiefer in den Geldbeutel greifen müssen, verzeichnet die Nachfrage nach Strom in Deutschland einen deutlichen Rückgang. Die sinkende Nachfrage zog für gewöhnlich fallende Preise nach sich. Aber das war (wohl) einmal.

In einer heute veröffentlichten Pressemitteilung bilanziert es der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) schwarz auf weiß: In Deutschland wird der Stromverbrauch 2009 fünf Prozent unter dem Stromverbrauch im Jahr 2008 liegen. Unterm Strich werden in Deutschland am 31.12.2009 etwa 519 Milliarden Kilowattstunden (kWh) verbraucht worden sein. 2008 lag der Verbrauch bei 548 Mrd kWh. Die Wirtschaftskrise führte eindrücklich zu Produktionseinbußen und daher auch zu einem geringeren Stromverbrauch. Wäre die Witterung im ersten Quartal 2009 wärmer ausgefallen, würde die Nachfrage wohl noch tiefer liegen. Trotzdem kennt die durchschnittliche Strompreisentwicklung nur eine Richtung, die nach oben.

Auf der Strombörse in Leipzig schlug sich die Produktionsausfälle in niedrigeren Strompreisen nieder. Nur kamen diese nicht bei einem Großteil der Verbraucher an. Schlimmer: Auf die Stromkunden kamen dagegen im Schnitt 6,8 Prozent höhere Strompreise zu. Vergleichen mit den Ausgaben 2008 stiegen die Beträge auf der Stromrechnung damit um rund 2,1 Milliarden Euro. Mit den 160 anhebenden Grundversorgern wird sich die Preisspirale wohl erneut in neue Höhen bewegen. Bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh, was in etwa dem durchschnittlichen Verbrauch im Vier-Personen-Haushalt entspricht, drohen den Kunden der Gemeindewerke Budenheim in Rheinland-Pfalz satte 134 Euro Mehrkosten (15,9%). Der Stromanbieter steht damit zur Zeit an der Spitze der anhebenden Stromanbieter. Dahinter platzieren sich die Stadtwerke Schrondorf aus Baden-Württemberg. Um im 4.000-kWh-Beispiel zu bleiben verlangen die Stromversorger nach der Strompreiserhöhung im Grundversorgungstarif 1.058 Euro, eine immerhin 14,50 Prozentige Steigerung. Kunden der Stadtwerke Emden zahlen bei 4.000 kWh ebenso beeindruckende 12 Prozent mehr. Dagegen sind die die 5% Mehrkosten bei der Städtische Werke Aktiengesellschaft (Kassel) beinahe lächerlich. Aber auch die dort 45 Euro höhere Rechnung sollte Anlass genug sein, um bei einen kostenlosen Stromvergleich einen günstigeren Stromanbieter oder Stromtarif zu suchen.