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Riesiger Ärger mit Riesenrädern bei der Deutschen Bank

Kategorie: Finanzen

Nicht nur intern hinsichtlich der Nachfolge ihres derzeitigen Chefs Ackermann muss die Deutsche Bank derzeit einiges klären. Auch vor Gericht hatte sie sich zu verantworten – und geschlagen zu geben: 20.000 Euro Schadensersatz sind aufgrund eines geplatzten Riesenradfonds an den Kläger zu leisten.

Riesiger Ärger mit Riesenrädern bei der Deutschen Bank

Deutsche Bank soll Risiken des Fonds für Riesenräder verschwiegen haben

Mehrere einhundert Millionen Euro haben Anleger insgesamt in den inzwischen geplatzten Riesenradfond investiert – dagegen nimmt sich die Schadensersatz-Summe beinahe gering aus. Wenn dies wie nach Aussage einer Deutsche Bank-Sprecherin ein Einzelfall bleibt, so hält sich das Malheur für eines der größten Finanzinstitute Europas in Grenzen. Immerhin haben gut 150 Betroffene den juristischen Weg beschritten, doch sind bei einem Großteil außergerichtliche Einigungen bereits erzielt worden. Das Bankhaus Delbrück Bethmann Maffei hat im Jahr 2006 die strittige Anlageoption ins Leben gerufen. Und die Deutsche Bank das Aktienpaket in erster Linie an private Kleinanleger vermittelt. Nun stehen sich Aussage gegen Aussage gegenüber: Während das Gericht der deutschen Bank unterstellt, das hohe Risiko der inzwischen gescheiterten Riesenradanlage den Interessenten vorsätzlich verschwiegen zu haben, erwägt das Finanzinstitut sogar, aus eigenem Antrieb vor Gericht zu ziehen. Denn das Bankhaus wiederum behauptet, dass sämtliche Anlageberater die Kunden über alle Bedenken hinsichtlich des Fonds hinreichend aufgeklärt hätten und es somit keine Forderungen schuldig sei. Die Kunden betrachten dies indes aus einem anderen Blickwinkel: Für sie wurde nicht in notwendigem Maße auf die möglichen finanziellen Schwierigkeiten hingewiesen, die im Endeffekt auch wirklich eingetreten sind. Das geplante Projekt sah den Bau zahlreicher Riesenräder in weltweiten Großstädten vor – unter anderem auch in Berlin und Peking sollten die beliebten Jahrmarktsgeräte in ein paar Jahren stehen. Dass dies nicht so kommen wird, ist unterdessen klar: Die Fondsoption wurde eingestellt, ein Bau nie verwirklicht. Für Bankgeschäfte wie diesem muss im Beratungsgespräch auf das überaus hohe Risiko und einen eventuellen Geldverlust hingewiesen werden. Somit bleibt dem Kunden die Wahl, sein Geld in schneller Zeit zu vervielfältigen -  oder es nie mehr wiederzusehen.

Auf Risiken bei Anlageoptionen muss hingewiesen werden

Ob der Fall der zugesprochenen Schadensersatzsumme ein Einzelfall bleibt oder ein Präzedenzfall wird: Die Deutsche Bank sollte bei künftigen Beratungen kein mögliches Risiko verschweigen. Um auf Nummer sicher zu gehen.



Bild: Riesenrad von Jörg Paul Kaspari, CC-BY - bearbeitet von Tarifo