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Ökostrom aus der Wüste bekommt Kritik

Kategorie: Strom

Das Megaprojekt Strom aus der Wüste bekommt erstmals seit seiner Bekanntgabe Kritik. Das Projekt, bei dem riesige Photovoltaik-Anlagen in der nordafrikanischen Wüste errichtet werden sollen, wird etwa 400 Mrd. Euro verschlingen. An dem Projekt beteiligt sind unter anderem die beiden großen deutschen Energiekonzeren E.ON und RWE. Die Kritik kommt nun von einem direkten Konkurrenten dieser beiden Stromriesen: dem auch in Deutschland tätigen schwedischen Energiekonzern Vattenfall. Der Chef von Vattenfall, Lars Josefsson äußerte der Wochenzeitung DIE ZEIT gegenüber Bedenken bezüglich der Finanzierbarkeit des Projektes. Außerdem sieht er den Energiestandort Europa gefährdet und warnt vor terroristischen Anschlägen auf den Solarpark in Nordafrika. 



"Europa muss seinen Strom in Europa erzeugen", sagte Josefsson gegenüber der Financial Times Deutschland. Allerdings lässt sich im nördlichen Schweden mit Solarenergie nicht ausreichend Strom produzieren, um den europäischen Markt zu versorgen. Josefsson äußerte sich der Presse gegenüber dennoch unbesorgt: "Vattenfall wird auch 2050 noch Kohlekraftwerke betreiben." Ob das in gut 40 Jahren dann immer noch ein günstiger Weg zur Strom-Erzeugung ist, dürfte angesichts der ständig knapper werdenden Rohstoffvorkommen fraglich sein. Die Lösung: höhere Strompreise. "Strom ist heute noch sehr billig, vielleicht zu billig," so Josefsson weiter. "Energie ist kostbar. Daher muss sie auch einen angemessenen Preis haben."



Die in der Planung stehende Industrieinitiative Desertec sieht das anders. Der Verlust bei Transorten aus Afrika nach Europa könne mittels hochmoderner Technologie auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Die Stromkosten können gerade auf Grund der hohen Menge an sauber produziertem Strom insgesamt im mittlerem Bereich gehalten werden. Die langen Laufzeiten und niedrige Wartung der Solarparks ermöglichten nachhaltige Planung und mache zudem von fossilen Brennstoffen unabhängig. Auf Grund der zunehmenden Rohstoffverknappung sei im Bereich Kohlestrom mit zum Teil drastischen Preisanstiegen zu rechnen, während die Preise für Solarenergie konstant gehalten werden könnten. Die CO2-Belastung der Solarparks sei, abgesehen von der Errichtung, praktisch Null.



Und noch etwas scheint an Josefssons Rechnung nicht völlig zu stimmen. Denn bereits jetzt ist Ökostrom wettbewerbsfähig. Immer mehr Privat- und Gewerbekunden entscheiden sich für einen Ökostromtarif. Dieser Ökostrom wird zum großen Teil aus Wind- oder Wasserkraft gewonnen, so wie aus Biomasse. Im klimatisch eher milderen Mitteleuropa spielt Solarenergie als Energie für die Massen eher eine geringe Rolle. Wer sich für Ökostrom interessiert, kann schon jetzt einen der zahlreichen Ökostromtarife wählen. Z.B. von LichtBlick, einem Stromanbieter aus Hamburg. Wer sicher sein möchte, auch wirklich günstigen Ökostrom zu beziehen, der kann einen Stromvergleich in seiner Stadt durchführen. Wer z.B. einen Vergleich von Ökostrom in Hamburg durchführt, wird sehen, dass 40 Stromanbieter in Hamburg Ökostrom anbieten.