Pellets, Alternative zum Heizen mit Gas?
Kategorie: Strom
Die Heizperiode ist seit März vorbei und geht erst wieder im Oktober los. Dennoch gibt es ein Wort, das gerade durch die Presse geistert und Aufsehen erregt: Pellets bzw. Pelletheizung. Was sind Pellets? Pellets sind kleine Kügelchen, die aus einem festen Material zusammengepresst wurden. Etymologisch verwandt mit der Pille, sind diese Pellets meist nicht größer als eine herkömmliche Kopfschmerztablette, bei größeren Pressstücken spricht man nicht mehr von Pellets, sondern von Briketts. Und was kann man mit Pellets machen? Ganz einfach: man kann mit Pellets, vor allem mit Holzpellets heizen. Aber lohnt sich die Anschaffung von Pelletheizungen wirklich?
Pellets = Erneuerbare Energie
Zunächst einmal: Pellets zählen ist eine sog. Erneuerbare Energie. Die Holzpellets sind aus Holz gespresstes Brennmaterial. Das Holz wächst in unseren Wäldern ständig nach, erneuert sich: daher Erneuerbare Energie. Außerdem sind Holzpellets, wie alle Erneuerbare Energie-Arten, äußerst klimaschonend. Denn bei der Verbrennung der Holzpellets in dafür angefertigten Pelletheizungen wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie die Bäume vorher selber aufgenommen haben: Holzpellets sind also klimaneutral (Stichwort: Kohlenstoffkreislauf). Wie die Deutsche Energieagentur (dena) in einer Pressemitteilung berichtete, amortisiert sich die Anschaffung einer Pelletheizung bereits nach ca. sieben Jahren. Die Kosten für die Anschaffung einer solchen Pelletheizungen betragen inkl. Pelletlager laut dena ca. 17.000 Euro. Der Staat gewährt im Rahmen des Marktanreizprogramms eine Förderung i.H.v. 2.700 Euro. Der Differenzbetrag von 14.300 Euro amortisiert sich nach sieben Jahren, wenn man von einer jährlichen Energiekostensteigung von 6% ausgeht. Damit schlug die Pelletheizung sogar die Wärmepumpe: diese benötigt laut dena einen Zeitraum von ca. 13 Jahren zur Amortisierung.Wie kommen die Pellets in die Heizung?
Preislich sind Pellets dem Gas oder Heizöl klar überlegen. In Sachen Klimaschutz ebenfalls. Doch einen Nachteil haben die kleinen Holzpellets den herkömmlichen Heizmethoden gegenüber dennoch: Lieferung und Lagerung. Wer in einer Altbauwohnung lebt, kennt vermutlich noch die Plackerei des Kohleschleppens. Ein Kohleofen kann zwar Geld sparen, aber man muss immer zum Kohlenhändler, Kohle kaufen, nach hause transportieren und evtl. noch ein paar Stockwerke nach oben schleppen. Ein Riesennachteil. Bei Pellets verhält es sich ähnlich. Pellets können entweder im 1000 kg.-Big Bag gekauft werden (doch wer hat schon Lust 1000 kg Pellets durch die Gegend zu transportieren?) oder in kleinen Mengen à 15kg (die jedoch zum Heizen nicht reichen). Man benötigt also zur Pelletheizung auch ein Pelletlager. Eine grobe Fausregel lautet hierbei: benötigter Lagerraum in m³ = Heizlast in kW. Bei einer angenommenen Heizlast von ca. 25 kW würde also ein Lagerraum von 25 m³ benötigt werden. Jedoch: ein Öl-Heizkessel im Haus verbraucht schnell schon mal den doppelten Platz. Das Pelletslager wird i.d.R. durch ein Einblasen per Silofahrzeug befüllt. Ein Problem für Hochhaus- oder Hinterhausbewohner: der Befüllstutzen des Lagers darf nicht mehr als 30 Meter vom Fahrzeug entfernt sein, da die entsprechenden Schläuche für gewöhnlich nur 30 Meter lang sind. Bei der Verbrennung der Holzpellets entsteht nur ganz wenig Rückstand. Ein bisschen Asche ist alles was übrig bleibt. Und Hausfrauen schwören auf Pelletasche als Dünger für Pflanzen und Blumen. Die Pelletheizungen sind in den letzten Jahren derart populär geworden, dass der Nachschub an Pellets erste Engpässe erreicht hat. Denn bislang hatte man immer die Abschnitte und Abfallprodukte bei der Holzverarbeitung zur Pressung von Pellets genutzt. Durch die große Nachfrage mussten die ersten Lieferanten nun dazu übergehen, gezielt Holz zu zersägen, um Pellets herzustellen. Dennoch hat das der Attraktivität des Preises für Pellets keinen Abbruch getan, denn noch immer sind die kleinen Holzkügelchen weit günstiger als das Heizen mit Gas oder Öl. Wer sich näher über die Möglichkeiten der Förderung von Pelletheizungen informieren möchte, kann auf den Seiten vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unter dem Stichwort Biomasse alles Nötige nachlesen. Wer zusätzlich zur Nutzung von Erneuerbaren Energien bei der Heizung auch auf Erneuerbare Energie im Bereich Strom setzen möchte, kann sich noch heute für einen günstigen Ökostromanbieter entscheiden. Denn wie ein exemplarischer Stromvergleich in Hamburg zeigt, lassen sich auch mit Ökostrom mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Wer sich fragt, wie weit mit der Nutzung von Holzpellets andere Länder sind, kann hier alles über Holzpellets in England (Wood Pellets in the UK) nachlesen.Deutschlandkarte
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