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Energiesparlampen und wie die CSU donquichottisch dagegen kämpft

Kategorie: Strom



"Mit Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" lässt Friedrich Schiller im dritten Akt seiner "Jungfrau von Orleans" (1801) Talbot sagen, kurz bevor dieser in der folgenden Schlacht zu Tode kommt. Und was sich manche Parteipolitiker derzeit auf die Fahnen schreiben, lässt an diesen Spruch Schillers erinnern. So bezeichnete der CSU-Poltiker Markus Ferber einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge das Glühlampenverbot der Europäischen Union als Beispiel der "ungehinderten Regelungswut auf europäischer Ebene" das verboten werden müsse. Die Energiesparlampe gehe an der "Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei", so Ferber weiter. Es sei notwendig dieser Regelung "die rote Karte zu zeigen".





Zur Erinnerung: im Winter 2008 beschloss die EU das Ende der Glühbirne. Denn die herkömmlichen Glühbirnen wandeln nur circa 5 Prozent des Stroms in Licht um und lassen den Rest als ungenutzte Wärme verpuffen. Die Energieeffizienz einer Energiesparlampe liegt viel höher und kann im Idealfall eine Stromersparnis von gut 70% bringen. Ein Haushalt, der Strom in München, dem Hauptsitz der CSU, bezieht, kann bei konsequentem Einsatz von Energiesparlampen zwischen 50 und 75 Euro im Jahr sparen. Sowohl Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) als auch Verantwortliche von BUND, NaBu und Umweltbundesamt begrüßten die Entscheidung als "richtige Entscheidung für den Klimaschutz."



Aber manche meinen es halt besser zu wissen. Ferber ist so einer. Denn trotz fachlich kompetenter Befürworter des Glühlampenverbots aus Umweltbundesamt, Umweltministerium und Deutscher Energieagentur (dena), stellt sich Ferber trotzig dagegen. Das mutet nach Wählerfang an, denn Markus Ferber wurde für die Europawahl am 7. Juni 2009 von der CSU als Spitzenkandidat nominiert. Und Ferbers Kritik, die EU wolle den Bürgerinnen und Bürgern vorschreiben, welche Glühlampen sie zu benutzen hätten, klingt auf den ersten Blick tatsächlich nach "Regelungswut", wie er es nennt. Doch schaut man einmal tiefer in die Sache hinein, sieht man, dass die Bürgerinnen und Bürger sowohl Geld sparen, als auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Bei einem europaweiten Verbot von ineffizienten Glühbirnen ist die Ersparnis nicht nur respektabel - sondern gewaltig.



Die CSU versuchte bereits im Februar 2009 Widerspruch beim Umweltausschuss des Europaparlemntes einzulegen, obwohl das Bundeswirtschaftsministerium um Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (ebenfalls CSU) die EU-Maßnahme für den Klimaschutz befürwortete. Das Ergebnis des Widerspruchs fiel eindeutig aus: gerade einmal 14 EU-Abgeordnete stimmten dafür, die überlegene Mehrheit dagegen. Der Antrag der CSU wurde abgelehnt, der europäische Siegeszug der Energiesparlampe ist unaufhaltsam.