Energie sparen mit den Schlausten der Schlauen
Kategorie: Strom
Es klingt ein bisschen wie ein Superheldenfilm. Eine große Katastrophe bedroht die Welt und die Schlausten, Brilliantesten und Weitsichtigsten verbünden sich, um die Katastrophe aufzuhalten. In Hollywood mit Happy-End-Garantie. Die Rede ist von sage und schreibe 60 Nobelpreisträgern und Topforschern, die sich verbünden, um eine der womöglich größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte aufzuhalten: den Klimawandel. Die Frage: Wie lässt sich der Klimawandel aufhalten? Die Anforderungen an mögliche Antworten: sie müssen so simpel wie kostengünstig sein. Und eins ist klar: für einfache Antworten braucht es die besten Köpfe.
Wie die Süddeutsche Zeitung in der vergangenen Woche berichtete, gab es unter den Vorschlägen der Spitzen-Wissenschaftler mehrere einfache Antworten. Hier ein Beispiel:
Stephen Chu, der "12th United States Secretary of Energy", also der 12. Energie-Minister der Vereinigten Staaten, Nobelpreisträger in Physik aus dem Jahr 1997 und Professor an den US-amerikanischen Elite-Universitäten Berkeley und Stanford, macht mit ernster Miene den Vorschlag, man möge sämtliche Dächer der Welt weiß streichen, ebenso die Straßen - das würde dann eine Menge Energie sparen. Nun ist klar, dass verdiente Wissenschaftler wie Chu in anderen Dimensionen denken, als der Otto-Normal-Bürger. Daher ruft eine derartige Äußerung wohl eher ungläubiges Staunen hervor, als lautes Lachen. Die Erklärung ist dann auch denkbar einfach: wenn alle Häuserdächer der Welt weiß gestrichen sind und alle Straßen der Welt in einem helleren Farbton erscheinen, dann wird mehr Sonnenlicht in den Weltraum zurückreflektiert. Zur Kühlung der örtlichen Temperaturen in den Häusern und auf den Straßen würden weniger Klimaanlagen und Ventilatoren benötigt. Das Einsparungspotential an Energie ist atemberaubend: alle Autos der Welt könnten mit der eingesparten Energie elf Jahre lang betrieben werden, so Chu.
Der elitäre Anspruch, den diese illustre Runde erwecken mag, könnte manchen Bürger und Umwelt-Aktivisten verdrießlich stimmen. Denn diese "größte Konzentration von Gehirnen auf dem Planeten", wie Hans Joachim Schellnhuber, der Klimaberater von Bundeskanzlerin Merkel, das Treffen bezeichnete, kommt mit einem autoritären Gestus daher. Will sie doch Probleme lösen, die bisher unlösbar erschienen. Schellnhuber sieht daher in diesem Klima-Think-Tank "mehr Gewicht als Massendemonstrationen". Und doch: bei allem feuilletonistischen Getue um die Nobelpreis-Elite, tritt diese mit der angebrachten Bescheidenheit auf, die keinen Zweifel daran lässt, dass es den Forscherinnen und Forschern mit ihrem Anliegen ernst ist.
Die kenianische Friedensnobelpreisträgerin und Umweltministerin Wangari Maathai bezieht in ihrem Appell alle Menschen mit ein, wenn sie sagt: "Wir wissen, was zu tun ist. Wir dürfen nicht warten, bis es zu spät ist." Denn, so Chu, alle Maßnahmen seien letztlich Babyschritte, die erst in ihrer Summe zu einer wirklichen Veränderung führen würden. So greift er z.B. den immer noch anhaltenden Trend an, sich ständig immer größere und strom-hungrigere Kühlschränke zuzulegen, deren Größe, so Chu, nur durch Höhe und Breite der Küchentür begrenzt würden, durch die sie passen müssten. Die Einsparung beim Strom kann hier besonders groß sein. Nimmt man die seit 1974 produzierten Kühlschränke mit in die Rechnung und vergleicht sie mit energieeffizienten Modellen wäre die Ersparnis größer als alle erneuerbaren Energiequellen in den USA zusammen.
Auch Solarenergie wurde auf der Konferenz behandelt. Der US-amerikanische Physik-Nobelpreisträger Jack Steinberger machte sich für einen weltweiten Ausbau von solarthermischen Kraftwerken stark, die sowohl Strom als auch Wärme in großen Mengen produzieren könnten.
Doch weißgestrichene Straßen, Strom aus der Wüste oder energieeffiziente Kühlschränke können nicht die Rettung vor dem Klimaschutz sein. Das glauben auch die Nobelpreisträgerinnen und -träger nicht. Tom Schelling, Nobelpreisträger für Ökonomie 2005, bringt das auf den Punkt: "Niemand in den Entwicklungsländern glaubt doch, dass die Industriestaaten die Probleme ernst nehmen." Es muss also eine gemeinsame Lösung von Bürgerinnen und Bürgern gesucht werden, bei deren Umsetzung die Staaten aktiv teilnehmen. Prinz Charles, Gastgeber der Veranstaltung in London, brachte das Profit-Denken von Industrie und Staaten als wesentlichen Faktor gegen den Klimawandel ins Gespräch. Man müsse den "Wert der Natur" erfolgreich verkaufen, so der englische Thronfolger - wenn man derart an "das Kapital der Natur" denke, ließe sich sicherlich die Überzeugungsarbeit effektiver gestalten.
So ist vor allem zu bemerken, dass die private Nutzung von Ökostrom in den letzten Jahren in gleichem Maße zugenommen hat, wie die Preise für den grünen Strom abgenommen hätten. Wer z.B. einen Stromvergleich in Bad Kissingen, der Geburtsstadt des o.g. Nobelpreisträgers Jack Steinberger (mittlerweile US-amerikanische Staatsbürgerschaft), durchführt, wird sehen, dass die günstigsten verfügbaren Ökostromtarife preislich kaum oder gar nicht mehr hinter den günstigsten konventionellen Stromtarifen stehen.
Wie die Süddeutsche Zeitung in der vergangenen Woche berichtete, gab es unter den Vorschlägen der Spitzen-Wissenschaftler mehrere einfache Antworten. Hier ein Beispiel:
Stephen Chu, der "12th United States Secretary of Energy", also der 12. Energie-Minister der Vereinigten Staaten, Nobelpreisträger in Physik aus dem Jahr 1997 und Professor an den US-amerikanischen Elite-Universitäten Berkeley und Stanford, macht mit ernster Miene den Vorschlag, man möge sämtliche Dächer der Welt weiß streichen, ebenso die Straßen - das würde dann eine Menge Energie sparen. Nun ist klar, dass verdiente Wissenschaftler wie Chu in anderen Dimensionen denken, als der Otto-Normal-Bürger. Daher ruft eine derartige Äußerung wohl eher ungläubiges Staunen hervor, als lautes Lachen. Die Erklärung ist dann auch denkbar einfach: wenn alle Häuserdächer der Welt weiß gestrichen sind und alle Straßen der Welt in einem helleren Farbton erscheinen, dann wird mehr Sonnenlicht in den Weltraum zurückreflektiert. Zur Kühlung der örtlichen Temperaturen in den Häusern und auf den Straßen würden weniger Klimaanlagen und Ventilatoren benötigt. Das Einsparungspotential an Energie ist atemberaubend: alle Autos der Welt könnten mit der eingesparten Energie elf Jahre lang betrieben werden, so Chu.
Der elitäre Anspruch, den diese illustre Runde erwecken mag, könnte manchen Bürger und Umwelt-Aktivisten verdrießlich stimmen. Denn diese "größte Konzentration von Gehirnen auf dem Planeten", wie Hans Joachim Schellnhuber, der Klimaberater von Bundeskanzlerin Merkel, das Treffen bezeichnete, kommt mit einem autoritären Gestus daher. Will sie doch Probleme lösen, die bisher unlösbar erschienen. Schellnhuber sieht daher in diesem Klima-Think-Tank "mehr Gewicht als Massendemonstrationen". Und doch: bei allem feuilletonistischen Getue um die Nobelpreis-Elite, tritt diese mit der angebrachten Bescheidenheit auf, die keinen Zweifel daran lässt, dass es den Forscherinnen und Forschern mit ihrem Anliegen ernst ist.
Die kenianische Friedensnobelpreisträgerin und Umweltministerin Wangari Maathai bezieht in ihrem Appell alle Menschen mit ein, wenn sie sagt: "Wir wissen, was zu tun ist. Wir dürfen nicht warten, bis es zu spät ist." Denn, so Chu, alle Maßnahmen seien letztlich Babyschritte, die erst in ihrer Summe zu einer wirklichen Veränderung führen würden. So greift er z.B. den immer noch anhaltenden Trend an, sich ständig immer größere und strom-hungrigere Kühlschränke zuzulegen, deren Größe, so Chu, nur durch Höhe und Breite der Küchentür begrenzt würden, durch die sie passen müssten. Die Einsparung beim Strom kann hier besonders groß sein. Nimmt man die seit 1974 produzierten Kühlschränke mit in die Rechnung und vergleicht sie mit energieeffizienten Modellen wäre die Ersparnis größer als alle erneuerbaren Energiequellen in den USA zusammen.
Auch Solarenergie wurde auf der Konferenz behandelt. Der US-amerikanische Physik-Nobelpreisträger Jack Steinberger machte sich für einen weltweiten Ausbau von solarthermischen Kraftwerken stark, die sowohl Strom als auch Wärme in großen Mengen produzieren könnten.
Doch weißgestrichene Straßen, Strom aus der Wüste oder energieeffiziente Kühlschränke können nicht die Rettung vor dem Klimaschutz sein. Das glauben auch die Nobelpreisträgerinnen und -träger nicht. Tom Schelling, Nobelpreisträger für Ökonomie 2005, bringt das auf den Punkt: "Niemand in den Entwicklungsländern glaubt doch, dass die Industriestaaten die Probleme ernst nehmen." Es muss also eine gemeinsame Lösung von Bürgerinnen und Bürgern gesucht werden, bei deren Umsetzung die Staaten aktiv teilnehmen. Prinz Charles, Gastgeber der Veranstaltung in London, brachte das Profit-Denken von Industrie und Staaten als wesentlichen Faktor gegen den Klimawandel ins Gespräch. Man müsse den "Wert der Natur" erfolgreich verkaufen, so der englische Thronfolger - wenn man derart an "das Kapital der Natur" denke, ließe sich sicherlich die Überzeugungsarbeit effektiver gestalten.
So ist vor allem zu bemerken, dass die private Nutzung von Ökostrom in den letzten Jahren in gleichem Maße zugenommen hat, wie die Preise für den grünen Strom abgenommen hätten. Wer z.B. einen Stromvergleich in Bad Kissingen, der Geburtsstadt des o.g. Nobelpreisträgers Jack Steinberger (mittlerweile US-amerikanische Staatsbürgerschaft), durchführt, wird sehen, dass die günstigsten verfügbaren Ökostromtarife preislich kaum oder gar nicht mehr hinter den günstigsten konventionellen Stromtarifen stehen.
Deutschlandkarte
Lexikon