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Ökostrom für Hamburg von „Hamburg Energie“

Kategorie: Strom

Vor zehn Jahren erst verkaufte der Senat die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) an den schwedischen Energieversorger Vattenfall. Auf diese Weise sollten der Haushalt konsolidiert und zugleich die Stromkosten gesenkt werden. Doch schon bald erhöhte der neue Eigentümer der Stadtwerke die Strompreise. Ab diesen Herbst wird die Hansestadt nun wieder eine eigene kommunale Grundversorgung haben. Die neuen Stadtwerke werden ausschließlich Ökostrom produzieren.



Kurzfristig spülte der Verkauf der Hamburger Stadtwerke zwar Geld in die klamme Stadtkasse. Die Hoffnungen auf fallende Strompreise wurden jedoch nicht erfüllt. Im Gegenteil: in den vergangenen Jahren hat Vattenfall die Strompreise für private Haushalte und Unternehmen in Hamburg massiv erhöht. Wirtschaftsvertreter machten sich daher zunehmend Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Was folgte waren Störfälle in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Das Image von Vattenfall erreichte einen neuen Tiefstand.



Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat daher den Verkauf der Stadtwerke schon vor Jahren als Fehler bezeichnet. Nun hat der Senat beschlossen, einen neuen kommunalen Stromanbieter zu gründen. Laut Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL) soll das Unternehmen als Tochter der Hamburger Wasserwerke ausschließlich umweltfreundlichen Strom produzieren. Zu diesem Zweck werden nun zügig eigene Kapazitäten aufgebaut. Dazu gehört u.a. der Aufbau einer Windkraftanlage im Hafen bis zum Jahr 2011 sowie ein langfristiges Engagement in Offshore-Windparks in der Nordsee. Vor allem setzt die Senatorin aber auf gasbetriebene Blockheizkraftwerke. Diese funktionieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung, sind hocheffizient und liefern neben umweltfreundlichen Ökostrom auch Wärme.



Unmittelbarer Anlass für die Gründung von „Hamburg Energie“ dürfte wohl die Niederlage im Streit mit Vattenfall um das Kohlekraftwerk im Stadtteil Moorburg sein. Hajduk selbst betont, dass die Politik wieder mehr Entscheidungsspielraum bekommen solle. Dazu passt, dass die im Jahr 2013 auslaufenden Konzessionsverträge mit E.ON und Vattenfall nicht verlängert werden sollen. Damit werden dann auch die Strom- und Gasnetze wieder in städtisches Eigentum übergehen.



Ein Öko-Stromvergleich in Hamburg zeigt, dass Verbraucher auch beim Wechsel zu seinem Ökostrom-Tarif gegenüber der Grundversorgung sparen können. Ein Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 2.500 Kilowattstunden bezahlt beim günstigsten Angebot von TelDaFax immerhin 190 Euro weniger im ersten Jahr nach dem Wechsel. Preissieger ist dieser Ökostrom-Tarif auch deshalb, weil TelDaFax Neukunden einen einmaligen Bonus von 50 Euro zahlt.