Allianz entdeckt Agrarsektor als Nische bei Versicherungen
Kategorie: Finanzen
Kaum wurden die europäischen Agrarsubventionen neu geregelt, schon nimmt sich die Allianz als eines der weltweit führenden Versicherungsunternehmen dem Sektor erneut an und widmet sich von nun an mit speziellen Versicherungen gegen Ernteausfälle der Landwirtschaft. Doch auch der Staat wird von ihr gefordert: Der Versicherer verlangt erhöhte Subventionen im Falle schwerwiegender Umstände.
Bild: Amflora Ernte 2010 von BASFPlantScience, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.
Agrarsektor nimmt für Allianz an Bedeutung zu
Nicht, das der Markt neu wäre für die Allianz: Auch hier kann sich das erfolgreiche Unternehmen rühmen, mit einem Betrag von rund einer Milliarde Euro bereits zu den führenden weltweit zu zählen. Nichtsdestotrotz - oder gerade deshalb - möchte der Versicherer nun die neu gefassten Regelungen zum Anlass nehmen, zu neuen Taten schreiten. Doch nicht nur wird die Allianz selbst aktiv: Sie fordert zudem staatliche Subventionierungen, um die Versicherungsbeiträge nicht zu sehr in die Höhe steigen zu lassen und damit Bauern und Farmern vor allem kleinerer Höfe in die Bredouille zu bringen. Denn die Bedeutung der Agrarversicherung wächst mit der Gefahr vermehrter Ernteausfälle, und diese wiederum werden aufgrund gleich dreier Faktoren immer wahrscheinlicher: Veränderte Umweltbedingungen und damit einhergehend schwer zu bekämpfenden Witterungseinflüssen wie Dürre oder Fluten - bei gleichzeitigem Anstieg des weltweiten Lebensmittel-Bedarfs für immer mehr Menschen. Und zu guter Letzt die Schaffung angenehmerer Lebensbedingungen außerhalb von Ballungszentren, um eine allgemeine Landflucht zu verhindern. Es muss nicht gleich eine verheerende Naturkatastrophe sein: Allein Wetter, welches sich negativ auf die Pflanzungen und Ernte auswirkt, kann Ausfälle in Milliardenhöhe bedingen, für die nicht nur hinsichtlich des Produzierten, sondern auch finanzielle Deckung gewährleistet sein muss. Thomas Heintz vom Rückversicherer Allianz Re nannte der Börsen-Zeitung als Beispiel aus der Vergangenheit den Sommer 2003, der deutschen Bauern Verluste in Milliardenhöhe bescherte - welche vom Staat allerdings nur mit einem knapp über der Hälfte liegenden Betrag ausgeglichen wurden. Zu vermeiden, dass die Selbstbeteiligungen der Bauern so sehr anstiegen, dass Farmer von vornherein auf Versicherungen verzichten würden, verlangt die Allianz von der EU die Verabschiedung eines Programms, nach dem die einzelnen Mitgliedsstaaten verpflichtet seien, entsprechend hohe nationale Subventionierungen beizusteuern.Subventionen zur Unterstützung von Versicherungen
Die Agrar-Zuschüsse für die Jahre von 2013 bis 2018 werden in der Europäischen Union derzeit verhandelt. Die USA und China könnten Beispiele geben: Hier liegen die staatlichen Zuschüsse jeweils bei über 50 Prozent.Bild: Amflora Ernte 2010 von BASFPlantScience, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.
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