Versicherung gegen Piraterie

Es klingt ein wenig nach Pirates of the Carribean, aber spätestens seit der vielfachen Schiffsüberfälle innerhalb der vergangenen Jahre überlegen sich Reedereien einmal mehr, welche Besatzung sie in welche Gewässer schicken können, um einem Piratenangriff möglichst zu umgehen. Ab sofort werden Präventivmaßnahmen geboten, und sollte es trotzdem zum Äußersten kommen, auch die finanziellen Folgen gedeckt.

Mit Piraterie Versicherung rundum abgedeckt

Ein von mehreren Versicherungsunternehmen gemeinschaftlich ins Leben gerufenes Projekt macht es nun also möglich, sich gegen kriegerische Auseinandersetzungen und Kaperungen auf hoher See versichern zu lassen. Während bislang zwar Kosten der Frachter an sich bei eintretenden Schäden gedeckt wurden, geht die neue Police einen ganzen Schritt weiter. Denn neben einer Deckungssumme von bis zu mehr als 50 Millionen Euro, wird vertraglich ebenso die Zur-Verfügung-Stellung eines Experten der Piraterie garantiert, sollte es auf offenem Meer einmal hart auf hart kommen und Anweisungen für den Ernstfall hilfreich sein. Einschlägig ist die Piraten-Versicherung in ausgewiesenen Krisengebieten, die sich nach der je aktuellen Einstufung des Joint War Comittees auf dem Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s richten. Das Produkt „German War Cover“ steht unter der Leitung des Bremer Versicherungsinstitutes Lampe & Schwartze, nicht alle weiteren Versicherungsunternehmen aus Deutschland und der Schweiz hingegen wollen namentlich genannt sein. Dass die Police Absatz findet, davon ist Lampe & Schwartze überzeugt: Schließlich sei sie erst in erster Linie aufgrund der großen Nachfrage seitens der Reeder erarbeitet worden. Der Vorteil liege klar auf der Hand: Der Abschluss jeweiliger ausländischer Kriegsversicherungen entfalle durch die Unterzeichnung eines einzigen Vertrages - der zudem Risikoberatung im Vorfeld biete. Bislang haben deutsche Reeder auf Optionen von Managing Agenten in London oder Oslo für Bewertungen der Risiken, der Höhe der Geldbeträge und der Schäden zurückgreifen müssen.

Piraterie noch immer in vollem Gange

Derzeit befinden sich knapp 30 Schiffe mit insgesamt mehr als 550 Besatzungsmitgliedern in der Hand von Piraten, die im Indischen Ozean ihr Unwesen treiben. Nicht nur diese Schiffseigner werden auf die angebotene Piratenversicherung mit Sicherheit gerne zurückkommen

Bild: Piratenschiff von Jack Sparrows Fotograf, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.