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Deutsche Bank im Lichte der Vergangenheit

Kategorie: Finanzen

Die Deutsche Bank findet sich derzeit nicht nur Sanktionen wegen unerlaubten Aktienhandels ihrer südkoreanischen Tochter Securities Korea dem juristischen Adlerauge gegenüber, sondern muss sich nun auf ein weiteres Gerichtsverfahren einstellen: Denn die Anklage gegen den früheren Chef des Finanzinstitutes Rolf-Ernst Breuer ist für zulässig erkannt worden.

Gerichtsverfahren gegen ehemaligen Deutsche Bank Chef

Deutsche Bank im Lichte der Vergangenheit Vor Gericht soll Rolf-Ernst Breuer in einem Verfahren aus dem Jahr 2003 vor dem OLG der bayerischen Hauptstadt im Zeugenstand die Unwahrheit gesprochen und somit den Richtern im damaligen Verfahren zwischen dem Medienimperator Leo Kirch und der Deutschen Bank selbst absichtlich ihre Urteilsfindung erschwert haben. Nach seiner damaligen Aussage habe Breuer nichts von den aufgenommenen Darlehen Kirchs bei der Deutschen Bank gewusst, welche Anklagepunkt der Streitigkeit waren. Mit seiner ein Jahr zuvor auf dem Weltwirtschaftsforum in New York getätigten Aussage über angebliche Kreditschwierigkeiten der Kirch-Gruppe, hat er einen Stein ins Rollen gebracht, der bis heute nicht gestoppt werden konnte, nach Ansicht Leo Kirchs seinen Bankrott vorangetrieben habe und sich Richter und Anwälte noch immer mit dem Vorfall beschäftigen lässt. Denn obwohl bereits der BGH ein Urteil in dem Rechtsstreit gefällt hat, nach dem dem Medienmogul im Prinzip ein Schadensersatz zustehe, ist die Ursache-Wirkungskette von Breuers Interview und der Pleite der Kirchgruppe nicht in Zahlen auszumachen. Insofern ist nun wieder das Oberlandesgericht München gefragt. Und dass die Staatsanwaltschaft mit ihrem Vorwurf der absichtlichen Falschaussage Breuers selbst nicht ganz falsch liegt, dafür könnten Indizien in Breuers aktuellem Verhalten sprechen. Betont und ungewohnt zerknirscht fand man den ehemaligen Deutsche Bank-Chef vor gut drei Wochen in dem nun wieder aufgerollten Prozess – in dem Breuer diesmal nicht im Zeugenstand, sondern auf der Anklagebank Platz nimmt. Nach vier Monaten der Prüfung ist die im November 2009 gegen Breuer erhobene Anklage nun schließlich zugelassen worden, und die juristische Streitigkeit Medien gegen Finanzen geht in eine neue Runde.

Breuer von Deutsche Bank Vergangenheit eingeholt

Neu ist auch, dass sich das ehemals zivilrechtliche Verfahren nun auf die strafrechtliche Ebene begibt. Es geht nun mehr um Geld und die Schuldfrage der Kirch’schen Insolvenz. Nun lautet der Anklagepunkt Falschaussage.
Bild: Justitia von dierck schaefer, CC-BY