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Strompreis-Erhöhungen zum Jahreswechsel: Verbraucher haben Sonderkündigungsrecht

Kategorie: Strom

Nachdem die Strompreise in diesem Jahr erstmals seit der Jahrtausendwende leicht gesunken sind, ist die Verschnaufpause ab dem ersten Januar 2016 für viele Verbraucher schon wieder vorbei: Laut vorläufigen Auswertungen eines Verbraucherportals haben über 100 Stromanbieter angekündigt, die Strompreise zum Jahreswechsel anzuheben. Als Grund werden vor allem steigende Abgaben und Umlagen genannt. Dass aber gleichzeitig die Einkaufspreise für Strom an der Börse zurück gehen, wird oft verschwiegen. Verbraucherschützer kritisieren, dass Stromanbieter ihnen entstehende Preisvorteile vielfach nicht an ihre Kunden weitergeben würden. Verbrauchern empfehlen sie daher, im Falle von Strompreis-Erhöhungen von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und zu einem günstigeren Stromversorger zu wechseln.

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Strompreise steigen im Schnitt um 32 Euro pro Jahr

In diesem Jahr müssen Stromverbraucher laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) im Schnitt 28,81 Cent pro Kilowattstunde Strom zahlen. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden werden bis Ende des Jahres so gut 1.150 Euro für die Stromrechnung anfallen, gut fünfzehn Euro weniger, als in 2014. Bereits zum ersten Januar 2016 könnte die kurze Pause im seit Jahren andauernden Strompreis-Anstieg aber schon wieder vorbei sein. Wie das Verbraucherportal Verivox am Freitag Mittag mitteilte, hätten bis dahin insgesamt 103 Stromanbieter Strompreis-Erhöhungen zum Jahreswechsel angekündigt. Im Schnitt würden die Strompreise bei den Stromversorgern laut der vorläufigen Auswertung des Portals um rund 2,8 Prozent ansteigen. Bis Freitag hatten Stromversorger Zeit, Strompreis-Erhöhungen bekannt zu geben, die ab dem ersten Januar in Kraft treten sollen. Für den oben genannten Vier-Personen-Haushalt entstehen durch die angekündigten Strompreis-Erhöhungen Mehrkosten von im Schnitt 32 Euro pro Jahr. Je nach Region weichen die Strompreis-Erhöhungen aber zum Teil stark vom Durchschnitt ab. In der Spitze würden die Strompreise laut Verivox um bis zu 7,5 Prozent ansteigen. Als Grund für die steigenden Strompreise nennen die Stromanbieter vor allem gestiegene Abgaben und Umlagen. Allein die EEG-Umlage erhöht sich zum Jahreswechsel von derzeit 6,17 Cent pro Kilowattstunde auf dann 6,35 Cent. Hinzu kommen eine höhere Umlage zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Umlage), zur Entschädigung für zu spät ans Netz angeschlossene Windkraft-Anlagen (Offshore-Haftungsumlage), sowie höhere Netzentgelte für den kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen vorwiegend unterirdischen Leitungsbau.

Stromanbieter-Wechsel kann Strompreis-Erhöhungen kompensieren

Gleichzeitig sind die Einkaufspreise für Strom aber aktuell so niedrig wie selten. Verbraucherschützer werfen Stromanbietern angesichts dessen vor, zwar steigende Umlagen und Abgaben an ihre Kunden weiterzugeben. Ihnen entstehende Preisvorteile durch günstigere Beschaffungskosten würden vielfach aber nicht an die Kunden weitergeleitet. Verbraucherschützer raten von Strompreis-Erhöhungen betroffenen Kunden daher, von ihrem bestehenden Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen und zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechseln. Ein Berliner Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Jahr kann durch einen Wechsel aus der Grundversorgung zu einem alternativen Stromanbieter bis zu 400 Euro im Jahr einsparen. Bild: {Explore} von Marius Brede, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de