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Energiewende: Unterirdische Stromleitungen verursachen Mehrkosten in Milliardenhöhe

Kategorie: Strom

Nachdem sich die bayerische Landesregierung lange Zeit vehement gegen den Bau neuer Stromleitungen in der Region gewehrt hatte, entschied das Bundeskabinett nun, beim Trassenbau vor allem auf Erdkabel zu setzen. So soll Anwohnern entgegengekommen werden – allerdings zu einem hohen Preis. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel Online berichtet, würden die Stromnetz-Kosten durch den unterirdischen Stromtrassen-Bau um drei bis acht Milliarden Euro ansteigen. Schultern müssten diese Mehrkosten die Stromverbraucher.

Energiewende: Unterirdische Stromleitungen verursachen Mehrkosten in Milliardenhöhe Strommasten

Stromnetz-Ausbau: Stromtrassen nur noch außerhalb von Wohngebieten

Am Mittwoch beschloss das Bundeskabinett, neue Stromleitungen vorrangig unter der Erde zu verlegen. Damit kommt das Kabinett Forderungen des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) entgegen. Der Entscheidung  vorausgegangen war ein monatelanger Streit zwischen der bayerischen Landesregierung und anderen Parteien, sowie zahlreiche Proteste von Anwohnern, die sich gegen die Errichtung neuer Stromtrassen in ihrer Region zur Wehr gesetzt hatten. Freistehende Stromleitungen sollen nach dem Beschluss des Bundeskabinetts nun nur noch weit außerhalb von Wohngebieten oder in Regionen, in denen Naturschutzgründe gegen eine Erdverkabelung sprechen, errichtet werden. Der Beschluss des Kabinetts soll dafür sorgen, dass der Stromnetz-Ausbau endlich vorangetrieben werden kann, um Engpässe in der Stromversorgung zu vermeiden. Durch die nun beschlossene Erdverkabelung entstehen allerdings Mehrkosten in Milliardenhöhe. Wie das Nachrichtenmagazin Spiegel Online in Bezug auf Angaben des Bundeswirtschaftsministerium berichtet, werden die Kosten für den Netzausbau durch die unterirdischen Leitungen um drei bis acht Milliarden Euro ansteigen. Die genaue Höhe der Mehrkosten hänge vor allem von den Kosten der Erdkabel selbst, aber auch von komplizierteren Verlegungen, beispielsweise unter Bahntrassen oder Autobahnen, ab. Die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber werden die ihnen entstehenden Mehrkosten in Form von Netzentgelten auf die Strompreise für Verbraucher umlegen.

Strom im Wert von einer Milliarde Euro vernichtet

Laut Bundesnetzagentur ist die Errichtung neuer Stromleitungen zwingend erforderlich, um im Norden erzeugten Ökostrom in den Süden Deutschlands zu transportieren. Mit dem Abschalten der letzten noch verbleibenden Atomkraftwerke bis zum Jahr 2022 würden sonst Versorgungsengpässe im Süden Deutschlands drohen. Schon jetzt zeigt der aufgrund zahlreicher Proteste und Diskussionen schleppende Netzausbau Folgen: In diesem Jahr wurde in Deutschland wesentlich mehr Strom produziert als benötigt. Aufgrund von fehlenden Stromleitungen konnte ein Teil des produzierten Stroms aber nicht genutzt werden. Die Folge: Laut Bundeswirtschaftsministerium werde in 2015 Strom im Wert von einer Milliarde Euro vernichtet, wie der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, kritisierte. Bild: Strommasten von energiedebatte.ch, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de