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Stromversorgung: Deutschlands Stromnetze so stabil wie lange nicht

Kategorie: Strom

Die Energiewende und der damit verbundene Umstieg auf vergleichsweise unflexible regenerative Energiequellen stellt die Stromnetze Deutschlands vor große Herausforderungen. In Zeiten starken Windes und viel Sonnenscheins wird oft weit mehr Strom erzeugt, als benötigt, während in Wind- und Sonnenschein-armen Zeiten Engpässe in der Stromversorgung ausgeglichen werden müssen. Bislang haben die zuständigen Netzbetreiber die Herausforderungen der Energiewende aber gut gemeistert: Wie die Bundesnetzagentur am Freitag bekannt gab, mussten Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt gerade einmal 12 Minuten auf Strom verzichten – das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006.

Stromversorgung: Deutschlands Stromnetze so stabil wie lange nicht GOC Wild Beds and Edgy Herts 005: Pylon within a pylon von anemoneprojectors (Peter O)

Stromnetz-Mehrkosten könnten in 2015 auf 500 Millionen Euro anwachsen

Rund 174.000 längere Unterbrechungen in der Stromversorgung registrierte die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr. In 2013 waren es noch 179.000. Die durchschnittliche Unterbrechensdauer pro Verbraucher, der sogenannte SAIDI-Wert, sank im Vergleich zum Vorjahr um gut drei Minuten, von 15,32 Minuten in 2013 auf 12,28 Minuten in 2014. Bundesnetzagentur-Chef Jochen Homann sieht die vergleichsweise wenigen Wetterextreme im vergangenen Jahr als ausschlaggebend für die niedrigste Dauer von Stromausfällen seit langem. Einen „maßgeblichen Einfluss“ von Energiewende und zunehmender dezentraler Energieversorgung auf die Versorgungssicherheit deutscher Verbraucher sieht Homann nicht. Doch damit die deutschen Stromnetze trotz Energiewende stabil bleiben bedarf es häufig Eingriffen der Netzbetreiber. So teilte Dirk Biermann, Geschäftsführer im Bereich Systembetrieb bei Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, erst vergangene Woche mit, dass das Unternehmen während der andauernden Hitzewelle in diesem Jahr gut 2,5 Millionen Euro pro Tag ausgeben musste, um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Insbesondere die erhöhte Ökostrom-Produktion in Deutschland durch eine hohe Sonnenscheindauer und viel Wind habe die Stabilität der Stromnetze herausgefordert. Um die Netze unter dem Stromüberschuss nicht zusammenbrechen zu lassen, mussten konventionelle Kraftwerke teilweise vom Netz genommen werden, wofür die Betreiber der Anlagen entschädigt werden müssen. Letztlich könnten die Mehrkosten für die Stabilität des deutschen Stromnetzes bis Ende des Jahres auf bis zu 500 Millionen Euro ansteigen. Diese würden Verbraucher in Form von höheren Netzentgelten schultern müssen.

Stabile Stromversorgung trotz Energiewende verdiene große Anerkennung

Die Deutsche-Energie-Agentur (dena) sieht die Arbeit der Netzbetreiber trotz möglichen Folgekosten für Verbraucher sehr positiv. Die außerordentlich sichere Stromversorgung in Deutschland wertet die dena als großen Erfolg von Netzbetreibern und Bundesnetzagentur. Vor allem in Zeiten der Energiewende sei eine solch sichere Stromversorgung alles andere als selbstverständlich, wie dena-Chef Andreas Kuhlmann betonte. Die Aufrechterhaltung der Stromversorgung auf einem solch hohen Niveau zu garantieren sei eine „große Leistung“ der Zuständigen. Dass die deutschen Netzbetreiber es schaffen, Verbraucher in Deutschland trotz Energiewende so zuverlässig wie nie zuvor mit Strom zu versorgen sei ein „beachtlicher Erfolg“ und verdiene große Anerkennung. Bild: GOC Wild Beds and Edgy Herts 005: Pylon within a pylon von anemoneprojectors (Peter O), CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de.