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Strompreise in den letzten zehn Jahren dreimal stärker gestiegen als Nettolöhne

Kategorie: Strom

Zum ersten Januar dieses Jahres sind die Strompreise in Deutschland erstmals seit der Jahrtausendwende wieder leicht gesunken, von 29,13 Cent pro Kilowattstunde auf 28,81 Cent. Grund zur Freude besteht für viele Verbraucher aber dennoch nicht: In den vergangenen zehn Jahren sind die Strompreise im Schnitt drei mal so stark angestiegen, wie die Nettolöhne – eine starke finanzielle Belastung für viele Stromkunden.

Strompreise in den letzten zehn Jahren dreimal stärker gestiegen als Nettolöhne Euro-Scheine

Stromrechnung kostet Verbraucher gut neun Arbeitstage im Jahr

Um durchschnittlich zehn Cent pro Kilowattstunde haben sich die Strompreise in den letzten zehn Jahren erhöht. Im Jahr 2005 wurden gut 18 Cent pro Kilowattstunde Strom fällig, heute sind es über 28 Cent. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden entsprechen die Strompreissteigerungen in den letzten zehn Jahren höheren Kosten von über 350 Euro im Jahr: Gut 651 Euro musste ein Drei-Personen-Haushalt in 2005 für seine Jahresrechnung zahlen, in 2015 sind es im Schnitt 1.008 Euro. Aktuelle Berechnungen des Informationsdienstes Strom-Report zeigen, dass ein Arbeitnehmer in Deutschland im vergangenen Jahr im Schnitt über 71 Stunden und somit gut 15 Stunden oder 26 Prozent mehr arbeiten musste, um seine Stromrechnung zu begleichen, als zehn Jahre zuvor. Umgerechnet auf einen durchschnittlichen acht-Stunden-Arbeitstag macht das gut neun Tage im Jahr, die Verbraucher nur für das Begleichen der Stromrechnung arbeiteten. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verdiente im vergangenen Jahr gut 14 Euro netto pro Stunde. Das sind gut 20 Prozent mehr, als in 2005. Die Stromkosten für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt sind im selben Zeitraum aber um 55 Prozent gestiegen – also fast drei mal so stark, wie die durchschnittlichen Nettolöhne. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind die Börsenstrompreise durch die verstärkte Ökostrom-Produktion in den vergangenen Jahren zwar gefallen – Verbraucher bekommen von den niedrigeren Einkaufspreisen der Stromversorger aber kaum etwas mit: Mit rund 52 Prozent wird mittlerweile über die Hälfte des Strompreises von Abgaben und Umlagen bestimmt – und die sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Allein die EEG-Umlage, die zur Finanzierung des Ausbaus erneuerbarer Energien erhoben wird, ist von 0,69 Cent in 2005 auf 6,24 Cent in 2014 angestiegen.

Stromanbieter-Wechsel birgt hohes Einspar-Potential

Für Stromverbraucher bieten sich zwei Möglichkeiten, um ihre Stromkosten zu reduzieren: Zum einen kann durch energieeffizientere Geräte wie Energiesparlampen oder durch ein Vermeiden des Standby-Status von Fernseher und Co. der Energieverbrauch reduziert werden. Zum anderen birgt ein Stromanbieter-Wechsel große Einsparmöglichkeiten. Vor allem Kunden in der vergleichsweise teuren Grundversorgung können durch einen Wechsel in einen günstigeren Tarif oder zu einem alternativen Stromanbieter je nach Verbrauch und Wohnort mehrere hundert Euro im Jahr einsparen. Experten raten Verbrauchern bei einem Wechsel des Stromanbieters auf eine bestehende Preisgarantie und möglichst kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen zu achten. Auf Vorkasse- oder Kautionszahlungen sollte verzichtet werden. Bild: Euro-Scheine von Maik Meid, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de