Ökostrom-Erzeugung um 14 Prozent angestiegen: Wind und Sonne wichtigste Quellen

Erneuerbare Energien sind weiter auf dem Vormarsch. Wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE diese Woche mitteilte, stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent an und erreichte rund 34 Prozent. Vor allem Windkraft-Anlagen kurbelten die Ökostrom-Produktion in den ersten sechs Monaten dieses Jahres an.

Windrad, Burgenland, Austria

Windenergie-Anlagen lieferten rund 40 Prozent mehr Strom

Von Anfang Januar bis Ende Juni 2015 wurden aus erneuerbaren Energien insgesamt rund 94,5 Milliarden Kilowattstunden Strom generiert. Das gab das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme am Dienstag in Freiburg bekannt. Die Stromerzeugung aus Wind, Sonne oder Biomasse stieg somit in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 12 Milliarden kWh oder 14 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 an. Der Anteil regenerativer Energiequellen an der Nettostromerzeugung erreichte 34 Prozent, ihr Anteil am Bruttostromverbrauch stieg von 27,8 Prozent in 2014 auf 31 Prozent im ersten Halbjahr 2015. Im Gegensatz zur Bruttostromerzeugung, die die gesamte Stromerzeugung einer Region bezeichnet, ist bei der Nettostromerzeugung der Eigenverbrauch der Stromerzeuger abgezogen, sie bezeichnet also nur die Menge an Strom, die tatsächlich von Endkunden verbraucht werden kann. Vor allem Windenergie-Anlagen liefen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf Hochtouren. Viele stürmische Tage sowie die Orkantiefs Elon und Felix, die im Januar über Deutschland fegten, ließen die Stromerzeugung aus Windkraft-Anlagen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 40,5 Milliarden kWh ansteigen. Zudem konnte die Stromproduktion in Offshore-Anlagen in der Ostsee durch die Inbetriebnahme eines neuen Windparks um rund 50 Prozent gesteigert werden. Die Stromerzeugung in Photovoltaik-Anlagen ging aufgrund weniger Sonnenstunden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent zurück und betrug in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 18,7 Kilowattstunden. Trotz den Rückgangs in der Solarstrom-Produktion lieferten allein Wind- und Solaranlagen im ersten Halbjahr 2015 rund 59,2 Milliarden Kilowattstunden Strom.

Erneuerbare Energien lieferten mehr Strom als Braunkohlekraftwerke

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Nettostromerzeugung lag laut den Werten des Fraunhofer ISE über der Produktion von Braun- oder Steinkohlekraftwerken. So wurden durch Sonne, Wind oder Biomasse insgesamt 94,5 Milliarden Kilowattstunden Strom generiert. Braunkohlekraftwerke produzierten hingegen nur 67,6 Milliarden Kilowattstunden und zudem rund vier Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr des Vorjahres. Steinkohlekraftwerke erzeugten gut 48,9 Milliarden Kilowattstunden und aus Gaskraftwerken stammten 15,6 Milliarden Kilowattstunden. Für die Analyse griff das Fraunhofer ISE auf Daten der Strombörse EEX, des statistischen Bundesamtes, sowie auf eigene Berechnungen zurück. Bild: Windrad, Burgenland, Austria von Rinaldo Wurglitsch, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de