Stromanbieter-Wechsel: Weniger Verbraucher wollen Versorger wechseln
Kategorie: Strom
Stromverbraucher in Deutschland sind laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov in diesem Jahr in geringerem Maße dazu bereit, ihren Stromanbieter zu wechseln. Nur noch etwas mehr als ein Drittel der Verbraucher plant demnach, in den kommenden 12 Monaten einen Versorgerwechsel durchzuführen. Mehr als ein Viertel ist zum Grundversorger zurückgekehrt. Sinkende Strompreise zählen für Experten aber nicht als Argument, in der Grundversorgung zu bleiben: Alternative Stromanbieter haben die Preise seit Mai letzten Jahres im Schnitt sechsmal so stark reduziert, wie örtliche Grundversorger.
Geldscheine
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35 Prozent der Verbraucher planen Stromanbieter-Wechsel
Eine aktuelle Analyse des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov zeigt, dass die Bereitschaft von Verbrauchern, den Stromanbieter zu wechseln, in den vergangenen zwei Jahren abgenommen hat. Zwar hat die Mehrheit der Stromkunden mittlerweile bereits mindestens einmal aktiv den Stromversorger gewechselt (59 Prozent), im Vorjahr waren es noch fünf Prozent weniger und in 2013 lediglich 51 Prozent. Dennoch ist die Zahl derer, die in den kommenden zwölf Monaten ihren Stromanbieter wechseln wollen, von 44 Prozent in 2013 auf 41 Prozent in 2014 und aktuell auf nur noch 35 Prozent gesunken. 28 Prozent der von YouGov Befragten sind wieder zum örtlichen Grundversorger zurückgewechselt. 48 Prozent der Verbraucher, die zum Grundversorger zurückgewechselt sind, haben diese Entscheidung bewusst getroffen. 39 Prozent von ihnen sind aus Unzufriedenheit mit ihrem neuen Stromanbieter zurückgekehrt und neun Prozent haben sich von einem preislich-attraktiven Rückkehr-Angebot der Grundversorger überzeugen lassen. Die Autoren der YouGov-Studie verbinden die abnehmende Wechselbereitschaft der Verbraucher zum Teil auch damit, dass viele Befragte in den letzten drei Jahren bereits ihren Stromanbieter gewechselt haben und teilweise noch an Verträge gebunden sind. Darüber hinaus würden die tendenziell eher fallenden Strompreise derzeit weniger Anreize zum Stromanbieter-Wechsel geben, wie die Studienautoren vermuten.Strompreis-Vergleich zeigt Einspar-Potential
Tatsächlich lohnt sich aber auch derzeit ein Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter, trotz oder gerade wegen der sinkenden Börsenstrompreise. Viele Grundversorger geben die niedrigeren Einkaufspreise nämlich nicht an ihre Kunden weiter, wie eine Strompreis-Analyse des Verbraucherportals Verivox zeigt. So haben örtliche Grundversorger die Strompreise im Zeitraum zwischen Mai 2014 und Mai 2015 um durchschnittlich gerade einmal ein und maximal zwei Prozent reduziert. Bei alternativen Stromversorgern konnten die Analysten durchschnittliche Strompreis-Senkungen von sechs Prozent feststellen, also dem sechsfachen der durchschnittlichen Reduzierungen bei Grundversorgern. Experten empfehlen daher in Zeiten sinkender Börsenstrompreise zu alternativen Anbietern zu wechseln, um auch als Endkunde von den Strompreis-Senkungen zu profitieren. Ein exemplarischer Strompreis-Vergleich zeigt, dass ein Berliner Vier-Personen-Haushalt durch einen Wechsel aus der Grundversorgung zu einem alternativen Stromanbieter bis zu 400 Euro im Jahr einsparen kann. Bild: Geldscheine von Maik Meid, CC BY – bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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