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Stromrechnung kostet Verbraucher im Durchschnitt 70 Arbeitsstunden

Kategorie: Strom

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat vergangene Woche bekannt gegeben, dass die Strompreise in diesem Jahr erstmals seit 15 Jahren leicht gesunken sind. Ein Drei-Personen-Haushalt müsse derzeit monatlich gut 84 Euro und somit einen Euro weniger für Strom aufbringen, als in 2014. Doch wie ein Zehnjahres-Vergleich zeigt, kann dieser leichte Rückgang längst nicht die starken Strompreis-Erhöhungen der vergangenen Jahre kompensieren: In 2014 mussten Verbraucher durchschnittlich 17 Stunden mehr arbeiten, um ihre Stromrechnung zu begleichen, als noch in 2004. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse eines Verbraucherportals.

Stromrechnung kostet Verbraucher im Durchschnitt 70 Arbeitsstunden New work stuff

Strompreise viermal stärker gestiegen, als Nettolöhne

Arbeitnehmer in Deutschland verdienten vergangenes Jahr durchschnittlich 16,12 Euro netto pro Stunde. Das sind gut 20 Prozent oder 2,68 Euro mehr, als noch in 2004. Im gleichen Zeitraum sind die Strompreise für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden aber um 60 Prozent gestiegen; von 712 Euro im Jahr auf 1.135 Euro im Jahr. Die durchschnittlichen Stromkosten sind damit gut viermal stärker gestiegen, als die durchschnittlichen Nettolöhne. Ein Arbeitnehmer musste in 2014 daher durchschnittlich rund 17 Stunden mehr für die Begleichung der Stromrechnung arbeiten, als noch in 2004: Gut 70 Stunden Arbeit kostete es einen Verbraucher in 2014, die Stromrechnung für seine vierköpfige Familie zu begleichen. Das ist das Ergebnis von Berechnungen des Verbraucherportals Verivox. Experten des Portals betonten, dass zwar viele alltägliche Gebrauchsgüter in den vergangenen Jahren an der Kaufkraft gemessen günstiger geworden sind. Der starke Anstieg der Strompreise in den vergangenen Jahren könne durch die vergleichsweise geringen Lohnsteigerungen aber nicht kompensiert werden. So würden für die Anschaffung vergleichsweise teurer Güter weniger Arbeitsstunden fällig, als für Elektrizität: Um sich einen neuen LCD-Fernseher leisten zu können, müsste durchschnittlich 34 Stunden und damit nur halb so lange gearbeitet werden, wie zur Begleichung der Jahresstromrechnung.

Stromanbieter-Wechsel kann helfen, Kosten zu reduzieren

Grund für die hohen Kosten für Strom sind vor allem die in den letzten Jahren stark gestiegenen Umlagen und Abgaben. So ist allein die EEG-Umlage von 0,51 Cent pro Kilowattstunde in 2004 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde in 2014 gestiegen. In diesem Jahr ist die sogenannte Ökostrom-Umlage erstmals seit ihrer Einführung gesunken; von 6,24 auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde. Diese minimale Reduktion macht sich auf der Stromrechnung aber kaum bemerkbar. Ein Wechsel des Stromanbieters kann sich hingegen vor allem für Kunden in der Grundversorgung auszahlen: Ein Vier-Personen-Haushalt kann bei einem Wechsel aus der Grundversorgung zum günstigsten Anbieter gut 400 Euro im Jahr einsparen. Bild: New work stuff von Jessica Rossi, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de