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Stromanbieter: So hat sich der Strommarkt seit der Flexstrom-Insolvenz verändert

Kategorie: Strom

Vor zwei Jahren, am 12. April 2013, meldeten der Billig-Stromanbieter Flexstrom und seine Töchter Löwenzahn Energie, Optimal Grün und Flexgas Insolvenz an. Mehr als eine halbe Million Verbraucher waren zu diesem Zeitpunkt Kunden des Stromdiscounters und somit direkt von der Zahlungsunfähigkeit des Versorgers betroffen. Seitdem hat sich einiges auf dem Strommarkt getan. Stromanbieter haben aus Insolvenzen wie der von Flexstrom oder Teldafax gelernt. Vorkasse-Tarife finden sich mittlerweile kaum noch. Das Risiko, Geld an einen unseriösen Stromanbieter zu verlieren, ist für Verbraucher deshalb deutlich gesunken.

Stromanbieter: So hat sich der Strommarkt seit der Flexstrom-Insolvenz verändert Euro-Scheine

Gläubiger haben Ansprüche über 500 Millionen Euro angemeldet

Zehn Jahre vergingen zwischen der Gründung von Flexstrom im Jahre 2003 und seiner Zahlungsunfähigkeit im Jahre 2013. In dieser Zeit hatte sich der Stromdiscounter mit hohen Bonus-Versprechungen und günstigen Strompreisen einen Kundenstamm von über 500.000 Verbrauchern aufgebaut. Entsprechend hoch fällt auch die Zahl die Gläubiger nach der Insolvenz des Stromanbieters aus: Rund 835.000 Personen hätten Ansprüche anmelden können, gut 600.000 von ihnen haben dies auch getan und insgesamt Ansprüche in Höhe von über 500 Millionen Euro angemeldet. Insolvenzverwalter Christoph Schulte-Kaubrügger verkündete im vergangenen Jahr, dass Betroffene wohl einen Teilbetrag ihres Geldes zurückerhalten werden. Wie hoch diese Quote ausfallen wird, steht bislang aber noch nicht fest. Eine Auszahlung werde frühestens ab 2017 möglich sein. Die hohe Zahl der Gläubiger lässt sich unter anderem durch das Geschäftsmodell des insolventen Stromversorgers erklären. So fanden sich im Angebot von Flexstrom und den Töchtern vor allem Vorkasse-Tarife, bei denen Kunden den Betrag für ihren voraussichtlichen Jahresverbrauch an Strom im Voraus an den Stromversorger überwiesen – häufig handelte es sich um drei- bis vierstellige Beträge. Hinzu kommen vergleichsweise hohe Bonus-Zahlungen, die die Stromkosten niedrig halten sollten, letztlich aber vielen Kunden nie ausgezahlt wurden.

Stromanbieter-Wechsel birgt hohes Einspar-Potential

Zwei Jahre später sind Tarife mit Vorkasse- oder Kautionszahlungen weitestgehend vom Strommarkt verschwunden. Wer seinem Stromversorger im Voraus kein Geld für noch nicht erbrachte Leistungen zahlt, für den sind die Risiken im Falle einer Insolvenz sehr gering, wie Verbraucherschützer betonen. Ist der Stromanbieter unfähig, die Stromversorgung zu gewährleisten, werden Verbraucher automatisch vom Grundversorger übernommen – mit einem Stromausfall muss also niemand rechnen. Verbraucherschützer betonen, dass sich Kunden aufgrund der Insolvenzen von Teldafax oder Flexstrom nicht von einem Stromanbieter-Wechsel abhalten lassen sollten. In der Grundversorgung würden vergleichsweise hohe Strompreise fällig; ein Wechsel in einen anderen Tarif oder zu einem alternativen Anbieter birgt hohes Einspar-Potential. Verbraucher sollten auf eine Preisgarantie achten und auf Tarife mit Vorkasse- oder Kautionszahlungen verzichten. Pakettarife empfehlen sich zudem vor allem für Kunden mit einem konstanten Stromverbrauch, da Kosten für nicht verbrauchten Strom in der Regel nicht erstattet werden, zusätzlich verbrauchter Strom aber oft teuer hinzugekauft werden muss. Darüber hinaus sollte auf einen günstigen Arbeits- und Grundpreis geachtet werden, da hohe Bonus-Zahlungen den Strompreis in der Regel nur im ersten Belieferungsjahr gering halten. Zudem sollte wenn möglich auf feste Sofort-Boni gesetzt werden, die im Vergleich zu prozentualen Neukunden-Boni üblicherweise schon einige Wochen nach Vertragsbeginn ausgezahlt werden. Halten sich Stromkunden an diese Tipps der Verbraucherschützer, steht einem risikoarmen Stromanbieter-Wechsel nichts im Wege. Bild: Euro-Scheine von Maik Meid, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de