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Atomausstieg: Vattenfall fordert 4,7 Milliarden von Deutschland

Kategorie: Strom

2011 beschloss die Bundesregierung den Atomausstieg infolge der Reaktorkatastrophe von Fukushima zu beschleunigen. Nur ein Jahr zuvor hatte die schwarz-gelbe Regierung längere Laufzeiten für Atomkraftwerke verabschiedet. Infolge dieser Kehrtwende mussten bereits mehrere Kernkraftwerke vom Netz genommen werden. Für einige Atomktraftwerksbetreiber bedeutete dies geringere Einnahmen. Drei Kraftwerksbetreiber klagen deshalb gegen den Bund. Vattenfall nennt nun eine konkrete Summe: 4,7 Milliarden Euro fordert der schwedische Energiekonzern von Deutschland.

Atomausstieg: Vattenfall fordert 4,7 Milliarden von Deutschland Atomausstieg: Vattenfall fordert 4,7 Milliarden von Deutschland

Höhe der Forderung überrascht Experten

Bislang hat Vattenfall die Inhalte der Schadensersatzklage geheim gehalten. Experten gingen davon aus, dass der schwedische Staatskonzern höchsten drei bis vier Milliarden Euro fordern würde, da das Unternehmen eigenen Angaben zuvor 700 Millionen Euro in seine deutschen AKWs investiert hatte und für den Abbau der Atomkraftwerke aufkommen muss. Der Schaden durch die frühzeitige Stilllegung wird auf eine Million Euro pro Tag geschätzt. Allerdings liefen die beiden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel zum Zeitpunkt der Atomkatastrophe wegen Problemen gar nicht. Ob Vattenfall deshalb überhaupt Schadensersatz zusteht, ist hoch umstritten. Die atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl, nennt die hohe Forderung Vattenfalls "unverschämt". Der Energiekonzern habe Jahrelang auf auf die falsche Technologie gesetzt und wolle nun den deutschen Steuerzahler für diese Fehlentscheidung bezahlen lassen.

Eon und RWE fordern 10 Milliarden Euro Schadensersatz

Vattenfall klagt vor dem internationale Schiedsgericht ICSID in den USA. Die deutschen Energiekonzerne Eon und RWE klagen hierzulande ebenfalls auf Schadensersatz aufgrund des Atomausstiegs. Sie fordern 10 Milliarden vom Bund. EnBW, das vierte Energieunternhemen, das von der Entscheidung des beschleunigten Atomausstiegs betroffen ist, verzichtet auf eine Klage, da das Unternehmen Mehrheitlich im Staatsbesitz ist. Bild: kraftwerk2019 von art.anti.de, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de.