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Stromkosten haben sich seit Jahrtausendwende fast verdoppelt

Kategorie: Strom

Die Strompreise für Privatverbraucher haben sich laut Statistischem Bundesamt in den letzten 14 Jahren nahezu verdoppelt – und das, obwohl die Einkaufspreise für Strom im selben Zeitraum sogar gesunken sind. Experten kritisieren, dass Stromanbieter fallende Börsenstrompreise oft nicht an Kunden weitergäben. Für das kommende Jahr wird zwar eine leicht reduzierte EEG-Umlage erwartet. Damit einhergehende Strompreissenkungen, wie bislang von einigen Stromanbietern angekündigt, fielen laut Experten aber noch immer zu gering aus.

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Strompreissenkungen nicht an private Haushalte weitergegeben

Wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche in Wiesbaden mitteilte, ist der Kilowattstunden-Strompreis für Privatverbraucher seit dem Jahr 2000 um 92 Prozent gestiegen und hat sich somit beinahe verdoppelt. Im selben Zeitraum hätten sich die Kosten für Stromerzeuger lediglich um 35 Prozent gesteigert. Grund für die stark gestiegenen Strompreise stellen also vor allem höhere staatlich bestimmte Abgaben und Umlagen dar. Für Gewerbetreibende und industrielle Großabnehmer sind die Strompreise seit der Jahrtausendwende um 79 beziehungsweise 76 Prozent gestiegen, allerdings ist die finanzielle Belastung industrieller Großabnehmer seit dem Jahr 2008 weniger stark gestiegen, als die von Privatverbrauchern: Während die Strompreise für Haushalte zwischen 2008 und 2014 um 38 Prozent gestiegen sind, mussten Großverbraucher Preissteigerungen von lediglich 5 Prozent hinnehmen. Laut Statistischem Bundesamt liegt dieser Preisunterschied vor allem daran, dass Großverbraucher ihren Strom direkt an der Börse einkaufen und dadurch von sinkenden Börsenstrompreisen stärker profitieren, als Privatverbraucher. Verbraucherschützer kritisieren, dass Stromanbieter sinkende Großhandelspreise nicht an ihre Kunden weitergäben. So sei der Strom-Einkaufspreis beispielsweise für Stadtwerke seit 2008 um 46 Prozent, also fast die Hälfte, gesunken. Insgesamt zahlten Stadtwerke und Energieversorger laut Statistischem Bundesamt im August 2014 gut vier Prozent weniger für Strom, als noch im Jahr 2000. Bei Verbrauchern kam von solchen Preisreduzierungen allerdings nichts an, im Gegenteil.

Strompreise müssten stärker sinken, als bislang angekündigt

Grünen-Politikerin Bärbel Höhn kritisierte die Grundversorger dafür, dass sie fallende Großhandelspreise nicht an ihre Kunden weitergäben. Andere Stromanbieter auf dem Markt würden sich zudem an den Strompreisen der Grundversorger orientieren, weshalb auch alternative Stromtarife oft nicht so günstig wären, wie sie eigentlich sein könnten. Zwar wird die EEG-Umlage, einer der größten Strompreis-Treiber der vergangenen Jahre, aller Voraussicht nach zum Jahreswechsel sinken, weshalb einige Stromanbieter bereits Strompreis-Senkungen angekündigt haben. Höhn zufolge müssten die Strompreise zum Januar 2015 allerdings deutlich stärker sinken, als die meisten Stromanbieter ihren Kunden bislang eingeräumt hätten. Bild: spring #1 von EmilyStAubert, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de