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Energiewende: Stromtrasse soll laut Gabriel in jetziger Form „natürlich nicht kommen“

Kategorie: Strom

Die geplante Südost-Gleichstromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern wird von vielen Anwohnern abgelehnt. Seit Bekanntwerden des Verlaufs der gut 450 Kilometer langen Stromtrasse kommt es immer wieder zu Bürgerprotesten. Bezeichnungen wie „Monstertrasse“ spiegeln die Einstellung der Protestierenden zu dem Projekt wider. Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) hat angesichts der nicht abreißen wollenden Proteste gegen die geplante Stromtrasse eingelenkt und erklärt, dass der derzeit geplante Korridor nicht in der bisher geplanten Form kommen werde.

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Stromnetz-Ausbau langsamer als geplant

Spätestens mit dem Abschalten des letzten bayerischen Atomkraftwerks im Jahr 2022 wird Bayern auf Stromlieferungen aus dem Norden Deutschlands angewiesen sein. Laut Experten ist der Ausbau der Stromnetze dafür zwingend erforderlich. Doch aufgrund von Protesten kommt es zu Verzögerungen beim Ausbau der Stromnetze – laut Bundesnetzagentur könne bei derzeitigem Tempo bis 2016 gerade einmal die Hälfte der geplanten Stromleitungen realisiert werden. Auch der Verlauf der geplanten Südost-Gleichstromtrasse von Sachsen-Anhalt nach Bayern soll angesichts der anhaltenden Bürgerproteste und der Befürchtung einer Klagewelle beim Bundesverfassungsgericht überarbeitet werden. Bundesenergieminister Sigmar Gabriel sagte am Dienstag bei einer Veranstaltung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, dass der jetzige Korridor „natürlich nicht kommen“ werde. Die Stromtrassen-Pläne gegen den Willen der Anwohner durchzusetzen, würde zu „jahrelangem Theater und Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht“ führen und wäre daher unklug. Um den Bau der Stromtrasse stärker mit den Wünschen der Bevölkerung in Einklang zu bringen, sollen für Höchstspannungsleitungen in Zukunft auch Erdverkabelungen realisiert werden. Schließlich könne man nicht ein kleines Dorf „mit einer 380-KV-Freileitung einkreisen“, so Gabriel. Bei freistehenden Stromleitungen sollten Lösungen gesucht werden, die für Anwohner verträglich seien.

Stromengpässe und Strompreisgefälle drohen

Darüber hinaus soll die geplante Stromtrasse nicht erst in Halle, wie bislang geplant, sondern schon in Norddeutschland beginnen, um dort erzeugte Windenergie nach Bayern zu leiten. Außerdem soll in Zeiten geringerer Windstrom-Produktion Strom aus Wasserkraft aus Schweden und Norwegen in die Leistung eingespeist werden. Dazu müsste je ein Seekabel nach Schweden und Norwegen verlegt werden, so Gabriel. Der Bundesenergieminister warnte vor weiterem Widerstand gegen die geplanten Stromleitungen, da die Trassen nach dem Atomausstieg unverzichtbar seien. Ansonsten drohten Teilen Deutschlands langfristig Stromengpässe sowie ein Strompreisgefälle. Dann würden die Strompreise in Regionen mit hoher Stromproduktion niedriger sein, als in Regionen, in denen Strom ein knappes Gut ist, so Gabriel. Bild: spring #1 von EmilyStAubert, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de