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Energiewende-Monitoring: Steigende Stromkosten werden laut Expertenstudie problematischer

Kategorie: Strom

Der Beschluss der Bundesregierung, den Atomausstieg und die Energiewende zu beschleunigen, liegt mittlerweile gut drei Jahre zurück. Zum dritten Mal in Folge hat die WirtschaftsWoche in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung A.T. Kearney nun ein Monitoring der Energiewende vorgestellt. Die diesjährige Energiewende-Analyse legt allerdings nahe, dass es mit dem rascheren Umstieg auf erneuerbare Energien längst nicht so läuft, wie es sollte. Vor allem im Bereich bezahlbare Energieversorgung hapert es. Aber auch mit dem Ziel einer umweltfreundlicheren Energieversorgung ist Deutschland durch die bisherigen Maßnahmen nicht unbedingt weiter gekommen.

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Stromkosten und CO2-Emissionen steigen

Das wohl größte Problem der Energiewende, das zudem direkte Auswirken für Stromverbraucher mit sich bringt, sind die steigenden Stromkosten infolge der Ökostrom-Förderung. Schon in den Vorjahren zeigte das Energiewende-Monitoring, dass Deutschland von dem Ziel einer bezahlbaren und wirtschaftlichen Energieversorgung weit entfernt ist. 2012 war dieses Ziel noch zu 49 Prozent erreicht, vergangenes Jahr sank dieser Wert laut Studie auf nur noch 26 Prozent. Dafür verantwortlich ist laut A.T. Kearney vor allem die stark gestiegene EEG-Umlage. Auch vom Ziel einer umweltfreundlicheren Energieversorgung hat sich Deutschland im vergangenen Jahr entfernt. So sind die CO2-Emissionen erneut stark angestiegen und erreichten den höchsten Wert seit 2008. Das liegt vor allem an einer vermehrten Kohleverstromung, wodurch die CO2-Intensität der Stromerzeugung entgegen den Zielen der Energiewende nicht abnimmt sondern ansteigt. Trotz diverser negativer Auswirkungen, welche die Energiewende unter anderem in Form von steigenden Energiekosten mit sich bringt, steht eine stabile Mehrheit der Deutschen noch immer hinter dem Atomausstieg und der Energiewende. So ist der Wert zwar grundsätzlich seit 2010 eher rückläufig. Laut einer Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach liegt die Zustimmung der Bürger aber „stabil bei 70 Prozent“. Allerdings halten auch 15 Prozent der Deutschen die Energiewende für falsch. Verbessert hat sich laut Energiewende-Monitoring das Ziel einer sicheren Stromversorgung in Deutschland. So sei die Zahl der Unterbrechungen im Stromnetz im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit Jahren gefallen. Aufgrund der Verzögerungen beim Ausbau der Stromnetze könne dieser Wert aber nicht als Entwarnung für die Zukunft gesehen werden.

Klimaschutzziele könnten verfehlt werden

Die Experten von A.T. Kearney stellten zudem positiv fest, dass der Ökostrom-Anteil am Brutto-Stromverbrauch im ersten Quartal 2014 auf 27 Prozent gestiegen ist. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei 23 Prozent. Trotz einiger positiver Ergebnisse, die in den letzten drei Jahren erreicht worden sind, sehen Experten beim Umstieg auf erneuerbare Energien dringenden Reformbedarf. Durch die erhöhte Kohlestromproduktion, die teilweise den wegfallenden Atomstrom ersetzt, könnte Deutschland laut A.T. Kearney und WirtschaftsWoche seine Klimaschutzziele für 2020 verfehlen. Zudem drohe die Zustimmung der Bevölkerung zu kippen. Denn während private Stromverbraucher seit Jahren mit steigenden Strompreisen kämpfen, sind die Strompreise für die Industrie in der Vergangenheit sogar gesunken. 2011 wurden pro Kilowattstunde Industriestrom mehr als sechs Cent fällig. Aktuell kostet eine Kilowattstunde am Terminmarkt nur noch 3,2 Cent. Strompreis-Rabatte für die Industrie verschärfen dies, indem die EEG-Umlage von energieintensiven Betrieben auf Privatverbraucher umverteilt wird. Verbraucherschützer fordern daher seit langem eine stärkere Kürzungen der Strompreis-Privilegien der Industrie. Bild: spring #1 von EmilyStAubert, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de