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EEG-Umlage: Eigenstromverbraucher sollen einheitlichen Ökostrom-Satz zahlen

Kategorie: Strom

Durch die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sollen in erster Linie die Strompreise stabilisiert werden. Neben Kürzungen bei der Ökostromstrom-Förderung planen Union und SPD auch, Eigenstromversorger in Zukunft stärker mit der Zahlung der EEG-Umlage zu belasten. Anstelle der bisher geplanten Ausnahmen für Industrie und Kleinstverbraucher sollen laut FAZ-Bericht zukünftig einheitlich 40 Prozent des EEG-Umlage-Satzes fällig werden. Ein nun bekannt gewordenes Gutachten legt aber nahe, dass eine finanzielle Belastung von Solarstrom-Direktverbrauchern die Kosten für andere Stromverbraucher nicht senken würde.

EEG-Umlage: Eigenstromverbraucher sollen einheitlichen Ökostrom-Satz zahlen Los Ebanistas-01

EEG-Umlage-Beteiligung soll Strompreise stabilisieren

Bislang plante die große Koalition, energieintensive Unternehmen, die selbst erzeugten Ökostrom verbrauchen, in Zukunft mit 15 Prozent des EEG-Umlage-Satzes zu belasten. Privathaushalte sollten 50 Prozent des Ökostrom-Satzes zahlen, für Solarmodule mit einer Leistung unter 10 Kilowattstunden sollte weiterhin keine EEG-Umlage anfallen. Gegen diese Pläne hatte es massiven Widerstand von Verbänden, Verbraucherschützern und Sachverständigen gegeben, da unter anderem eine Verletzung des Gleichheitsgebotes vermutet wurde. Wie die FAZ berichtet, wollen Union und SPD daher nun doch einen einheitlichen Umlage-Satz für Eigenstromversorger einführen: Sowohl energieintensive Großkonzerne, als auch kleinere Unternehmen und Privathaushalte, die sich mit selbst erzeugtem Strom aus Solaranlagen versorgen, sollen zukünftig 40 Prozent des EEG-Umlage-Satzes zahlen. Bei der derzeitigen Höhe der Ökostrom-Umlage von 6,24 Cent pro Kilowattstunde würden 2,5 Cent pro selbst generierter Kilowattstunde fällig werden. Durch die stärkere Beteiligung von Eigenstromversorgern an der Zahlung der EEG-Umlage erhofft sich die Bundesregierung, die Strompreise zu stabilisieren. Laut Bundesenergieminister Sigmar Gabriel würden sich viele der Solaranlagen zum Direktverbrauch nur rechnen, weil so eine Beteiligung an der EEG-Finanzierung vermieden würde. So würde sich die EEG-Umlage auf immer weniger Stromverbraucher verteilen und die Strompreise würden weiter steigen.

Energiewende-Kosten würden nicht sinken

Die Solarbranche kritisiert den Vorstoß und beklagt bereits jetzt starke Einbrüche der Verkaufszahlen. Zudem wird bezweifelt, ob die geplante Maßnahme die EEG-Umlage überhaupt sinken lassen werde. Bekräftigt werden diese Zweifel von einem Gutachten, das von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegeben wurde: Das Gutachten „Stromerzeugung aus Solarer Strahlungsenergie“ legt nahe, dass die finanzielle Belastung von Solarstrom-Selbstversorgern die Energiewende-Kosten für Privatverbraucher nicht senken wird. Das Gutachten wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Auftrag gegeben und vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg bereits zu Beginn des Jahres fertiggestellt, aber erst jetzt der Öffentlichkeit bekannt. Die Gutachter fanden zudem heraus, dass eine Beibehaltung der EEG-Umlage-Befreiung von Eigenstromversorgern nicht zu finanziellen Mehrbelastungen für Privatverbraucher führen würde. Es ist sogar von einer Entlastung der EEG-Umlage durch Photovoltaik-Eigenverbrauch die Rede, da die „eingesparten spezifischen Differenzkosten höher als die durch den Eigenverbrauch entgangene EEG-Umlage“ seien. Daher empfehlen die Experten, den Verbrauch von eigens erzeugtem Solarstrom auch weiterhin von Umlagen und Netzentgelten befreit zu lassen, um einen Ausbau der Solarenergie wirtschaftlich zu ermöglichen. Bild: Los Ebanistas-01 von U.S. Department of Agriculture, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de